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Peter Tauber nach Polit-Rückzug: "Das System ist stark. Alleine ändert man nichts"

Archivmeldung vom 30.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Haben Menschen mit viel Geld das Recht, über jene zu diktieren, die weniger oder keines haben? (Symbolbild)
Haben Menschen mit viel Geld das Recht, über jene zu diktieren, die weniger oder keines haben? (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Über viele Jahre hat Peter Tauber in Berlin erfolgreich für die CDU Politik gemacht. In einem stern-Interview nach seinem Rückzug in seine hessische Heimat spricht er nun über den Preis, den er dafür gezahlt habe. Tauber sagte in dem Interview, es sei "ganz wichtig, dass man lernt, auf sich achtzugeben. Und sich auch zu fragen: Wo ist meine Grenze?".

Er beklagte, eine "selbstzerstörerische Disziplin" in einer "toxischen Umgebung" gelebt zu haben, die gegen Ende seiner Amtszeit als CDU-Generalsekretär 2017 zusammengebrochen sei.

Damals hatte er wegen einer lebensbedrohlichen Erkrankung den Notarzt rufen müssen. Zu dem Zeitpunkt war bereits klar, dass er seine Parteifunktion abgeben werde. Aber, so Tauber im stern-Gespräch, "klar war auch: Ich musste den Job bis zur letzten Minute ordentlich machen, durchhalten. Das war gelernt. Durchhalten, egal, was es kostet". Nach weiteren gesundheitlichen Problemen hatte Tauber in diesem Jahr sein Bundestagsmandat ebenso aufgegeben wie sein Amt als Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium, das er seit 2018 ausgeübt hatte. Dem stern sagte er: "Ich habe in der Bundeswehr die Kameradschaft erlebt, die ich mir in meiner Partei immer gewünscht habe. Das muss man leider so kritisch sagen."

Tauber zeigte sich wenig zuversichtlich, dass sich der Umgang miteinander in der Politik grundsätzlich ändert. "In der Politik verwenden sehr viele Menschen sehr viel Zeit darauf zu erklären, warum etwas nicht geht. Diese Bedenkenträger finde ich schlimm". Die Möglichkeiten, die Einzelne hätten, seien begrenzt. "Jeder glaubt ja, er könne das System verbessern oder gar ändern. Ich auch", sagte der 46-Jährige. "Und ein bisschen mag es stimmen, weil wir uns ja in unseren Aufgaben auch als Persönlichkeiten einbringen. Aber die Möglichkeiten sind endlich. Das System ist stark. Alleine ändert man nichts." Tauber wird künftig die Bereiche Kommunikation und Soziale Verantwortung beim Berufsbekleidungsspezialisten Engelbert Strauss leiten.

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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