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Kanzleramt drang nach stern.de-Informationen auf Guttenbergs Rückkehr aus dem Urlaub

Archivmeldung vom 16.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karl-Theodor zu Guttenberg Bild: CDU/CSU-Fraktion
Karl-Theodor zu Guttenberg Bild: CDU/CSU-Fraktion

Als am Karfreitag drei Bundeswehrsoldaten in Afghanistan fielen, gab es in der Bundesregierung zunächst Uneinigkeit über die angemessene Reaktion von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU).

Nach stern.de-Informationen kam es am selben Tag zu einer telefonischen Auseinandersetzung zwischen zu Guttenberg und Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) darüber, ob der Minister seinen Urlaub in Südafrika sofort abbrechen müsse. Das Gespräch drehte sich nach stern.de-Informationen zunächst um die Frage, ob die vorzeitige Rückkehr zu Guttenbergs zwingend geboten sei. 

Zu Guttenberg habe gezögert und darauf verwiesen, dass er seine Anteilnahme auch über eine Stellungnahme in den TV-Sendern ARD oder ZDF dokumentieren könne. Mit Hinblick auf die künftige Entwicklung in Afghanistan, wo die Taliban erkennbar ihre Angriffe auf deutsche Soldaten verschärfen, argumentierte zu Guttenberg nach stern.de-Informationen, er könne künftig nicht an jeder Trauerfeier gefallene deutsche Soldaten persönlich teilnehmen. Pofalla wiederum habe zu Guttenberg daraufhin sehr energisch zu bedenken gegeben , dass es in der Kompetenz der Kanzlerin liege, die Teilnahme eines Ministers anzuordnen. Es soll sogar das Wort von einem "Urlaubsentzug" gefallen sein.

Das Verteidigungsministerium bestreitet dies. "Der Minister hat sich ohne Zögern sofort entschlossen, nach Deutschland zurückzukehren", sagte ein Sprecher stern.de. Es sei auch alles unternommen worden, um eine möglichst schnelle Rückkehr des Ministers nach Deutschland zu organisieren. Allerdings habe man davon abgesehen, zu Guttenberg mit einer Maschine der Flugbereitschaft nach Berlin zurückzubringen. Diese hätte zeitraubend Überfluggenehmigungen einholen müssen. Deshalb sei die Rückkehr mit dem nächstmöglichen Linienflug genauso schnell gewesen. "Das war eine sehr zeitnahe Rückkehr", sagte der Sprecher. Gleichzeitig habe man jedoch dafür gesorgt, dass zu Guttenberg noch am Freitagabend über TV-Interviews aus Südafrika Stellung zu dem Tod der Soldaten habe nehmen können, hieß es. Keine Angaben konnte der Sprecher zu dem Telefonat zwischen zu Guttenberg und Kanzleramtsminister Pofalla machen - er konnte nicht einmal bestätigen, dass das Gespräch überhaupt stattgefunden hat.

Auch das Kanzleramt spricht nur von "einvernehmlichen Gesprächen". "Wenn solche außergewöhnlichen und furchtbaren Ereignisse passieren, ist es selbstverständlich, dass die Regierungsmitglieder miteinander in engem Kontakt stehen und das gemeinsame Vorgehen beraten. Das war auch in Folge des Angriffs auf unsere Soldaten in Afghanistan vom Karfreitag so. Es haben mehrere einvernehmliche Telefonate zwischen Kanzleramt und dem Verteidigungsministerium stattgefunden", sagte Karina Döhrn, Sprecherin von Kanzleramtsminister Ronald Pofalla, zu stern.de.

Quelle: stern

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