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"Wir sind Helden": Wir sind jetzt vogelfrei

Archivmeldung vom 21.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Sängerin von Wir sind Helden, Judith Holofernes, spricht im ZEITmagazin LEBEN über ihrem Sohn Friedrich, dessen Vater Sebastian Roy, der Schlagzeuger der Band ist: "Friedrich liebt es, auf Tournee zu sein mit all den bärtigen Männern um sich herum, auch wenn er jedem Bandmitglied mindestens einmal aufs T-Shirt gekotzt hat."

In diesem Jahr gehen Wir sind Helden auf Tournee. Danach sei "erst einmal Pause, wir haben ja schließlich ein Bandbaby", sagt Holofernes. Der Vertrag mit der Plattenfirma sei erfüllt und die Bandmitglieder freuen sich auf Ruhe, "wir sind jetzt vogelfrei".

Der Erwartungsdruck an die Band sei in den letzten Jahren immens gestiegen, sagt Judith Holofernes. "Wir haben das Gewicht der Erwartungen in den letzten Jahren immer stärker gespürt", sagt Holofernes: "Du kriegst einen Echo, musst auf die Bühne, irgendetwas sagen. Vorher warst du bei Harald Schmidt und dachtest, das ist der Gipfel von allem, was jemals passieren wird. Dann kommt der Anruf: Wollt ihr Headliner sein bei Rock am Ring? Und du denkst: Darf ich jetzt bitte mal durchatmen?" Auch aus dem eigenen Umfeld komme Druck, ergänzt Jens Eckhoff, Keyboarder der Band: "Selbst die eigene Familie sagt plötzlich: Muss man sich Sorgen machen - wird die neue Platte etwa nicht Doppelplatin?"

"Wir sind Helden" kritisieren Musikvermarktung im Netz

Jens Eckhoff, Keyboarder der Band Wir sind Helden, sagt zur Verbreitung von Musik im Internet und die Vermarktung von Musik: "Wir wollen unsere Musik liebevoll veröffentlichen. Wir haben keine Lust, dass man unsere Songs nur noch erwerben kann, wenn man gleichzeitig 'ne Jeans kauft - aber auf dieses Geschäftsmodell wird überall gesetzt." Es sei kaum möglich eine Vermarktung von Musik in Form von Klingeltönen und anderen Produkten zu umgehen.

Die Sängerin Judith Holofernes sagt: "Selbst wenn wir nicht übers Geld reden, sondern nur darüber, ob Musik noch einen Wert an sich darstellt, wird es schwierig. Wenn in einem Café ein Lied läuft, das ich mag, frage ich oft an der Theke, von wem das ist. In letzter Zeit höre ich dauernd: Keine Ahnung, das ist irgendein Mix aus dem Netz."

Im März 2008 erscheint das neue Buch von "Wir sind Helden" unter dem Titel "Information zu Touren und anderen Einzelteilen" im Fischer Taschenbuch Verlag.

Quelle: DIE ZEIT


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