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Katrin Seibold: Exit Road ZDF – letzter Tag – Teil 2

Archivmeldung vom 14.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: SS Video: "Katrin Seibold: Exit Road ZDF – letzter Tag – Teil 2" (https://youtu.be/mWOUCXlnckM) / Eigenes Werk
Bild: SS Video: "Katrin Seibold: Exit Road ZDF – letzter Tag – Teil 2" (https://youtu.be/mWOUCXlnckM) / Eigenes Werk

Ich feiere den 30. Dezember 2021, meinen letzten Arbeitstag im ZDF, da ich als Journalistin, die ja mit ihrem freien Wort arbeitet, mit meinem Austritt aus dem ZDF mein freies Wort zurück erhalte. Meine #FreiheitdesWortes stand mir seit Juni 2021 im ZDF nicht mehr zur Verfügung, seit ein - wahrscheinlich wohlmeinender - Kollege mit gutem Draht zur Chefetage mir gesagt hatte, ich solle ab jetzt nichts mehr in Redaktionskonferenzen oder überhaupt über den Vorgang meines Ausscheidens sagen, denn alles, was ich ab jetzt äußere, könne gegen mich verwendet werden.

Teil 1 finden sie hier.

Das war das Ende meiner freien Meinungsäußerung als Journalistin, verordnet im Zweiten Deutschen Fernsehen. Dabei habe ich ein Drittel meines Lebens im ZDF verbracht, viel gelernt und dort Schönes erlebt: Ende 2002 hatte ich im ZDF New York als Hospitantin angefangen, im Frühjahr 2003 war ich Praktikantin bei 3sat "Kulturzeit", im Juni 2003 kurz in der Redaktion des "Heute Journal" und ab August 2003 habe ich als Redakteurin beim ZDF / 3sat Vollzeit angefangen zu arbeiten - für die tagesaktuelle Magazinsendung "Kulturzeit".

Obwohl ich meine Arbeit als Redakteurin, Reporterin, Autorin und Moderatorin bestmöglich gemacht habe (dies auch in einem sehr guten Zeugnis schriftlich nachweisen kann), hat mich der Sender wegen "Systemkritik" am 10. Juni 2021 aus dem Arbeitsverhältnis entfernt. Ich empfand dies 1. als Verstoß gegen das Prinzip der 4. Gewalt, demzufolge Journalisten den Mächtigen auf die Finger zu sehen haben, und dazu gehört, wie jeder seit Pandemiebeginn sehen kann, definitiv auch das ZDF, 2. als massive Verletzung meiner Lebensgrundlage, war ich doch finanziell abhängig von meinem Arbeitsverhältnis und meinem Verdienst im ZDF und aus persönlichen Gründen zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, mich andernorts für einen neuen Job zu bewerben. Mein Bestandsschutz, den ich mir über 18 Jahre hinweg erworben hatte, wurde durch die Tatsache, dass mir der Sender kündigte, hinfällig.

Ich verzichtete während der Verhandlungen auf ein Gerichtsverfahren, auch wenn mir die Mehrzahl meiner Kollegen geraten hat, eine Statusfeststellungsklage oder eine Kündigungsschutzklage zu erheben.  Ich habe immer gesagt, ich würde im Frieden gehen. Ich habe mit allen Mitarbeitern und Kolleginnen versucht, Frieden zu machen, und bis auf meine beiden vorgesetzten Chefinnen ist mir das auch geglückt. Denn die meisten verstanden meine Not und fanden es unsäglich, wie ich behandelt wurde. Ja, Sie lesen richtig! Die meisten ZDF-Mitarbeiter fanden unglaublich und waren entsetzt, wie mit mir umgegangen wurde. Mehr dazu in der nächsten Folge!


Quelle: Katrin Seibold

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