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Im Fadenkreuz: 1.000 getötete Reporter seit 1992

Archivmeldung vom 17.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kriegsreporter: neue Grenze an Toten überschritten. Bild: flickr/Jerome Starkey
Kriegsreporter: neue Grenze an Toten überschritten. Bild: flickr/Jerome Starkey

Mit dem am Mittwoch in Ägypten getöteten Sky-Journalisten Mick Deane hat die Anzahl der weltweit getöteten Journalisten seit 1992 die Zahl 1.000 erreicht. Diese Marke hat die NGO "Committee to Protect Journalists" bekannt gegeben und bezieht sich auf den Zeitraum seit Beginn ihrer Dokumentation. Der britische Kameramann wurde bei der gewaltsamen Räumung eines Muslimbrüder-Protestcamps auf dem Raabaa-Platz in Kairo durch die ägyptische Polizei von einer Kugel getroffen. Wie mittlerweile bekannt ist, sind zwei weitere Journalisten im Zuge der Räumung getötet und einige verletzt worden.

Die NGO bietet auf ihrer Website umfangreiche Daten und Grafiken zu Todesfällen unter Journalisten. Unter den 1.000 Opfern gehörten etwa 780 zur Berufsgruppe der Kriegs- oder politischen Berichterstatter. Wie Mick Deane wurden etwa 20 Prozent in Gefechten oder durch Kreuzfeuer in gewaltsamen Konflikten getötet. Der größte Teil der von CPJ dokumentierten Todesfälle waren mit 67 Prozent jedoch gezielte Ermordungen. Laut Joel Simon, dem Leiter von CPJ sind rund 90 Prozent dieser Mordfälle ungelöst geblieben.

Das Töten von Journalisten wird zum Teil gezielt eingesetzt, um die Berichterstattung zu unterbinden. Es werde hierdurch eine Botschaft vermittelt, die an andere Journalisten gerichtet ist. "Die Daten zeigen, dass Gewalt eine effektive Form ist, um Informationen zu zensieren oder zu kontrollieren", so Simon. Etwa 30 Prozent der Morde werden von der Organisation auf politische Gruppen und 23 Prozent auf Regierungsstellen zurückgeführt.

Lokale Journalisten gefährdet

Während in den Medien vor allem die Tode von westlichen Journalisten große Aufmerksamkeit auf sich ziehen, versucht die NGO auch auf die getöteten lokalen Journalisten aufmerksam zu machen. 880 der 1.000 Journalisten seit 1992 waren in diesem Feld tätig. Das bei Weitem tödlichste Land für Journalisten war der Irak, auf den abgeschlagen die Philippinen und Algerien folgen. 94 Prozent der getöteten Reporter waren männlich.

CPJ gilt als das "Rote Kreuz für Journalisten" und hat seinen Sitz in New York. Die NGO wurde 1981 gegründet, veröffentlicht Berichte und Meldungen zu Verstößen gegen die Pressefreiheit und vergibt jährlich die International Press Freedom Awards mit denen verfolgte Journalisten und Menschenrechtsaktivisten geehrt werden.

Quelle: www.pressetext.com/Andreas Bilgeri

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