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Wiesbaden wird die erste Landeshauptstadt, in der es keine Tageszeitung mit Vollredaktion mehr gibt

Archivmeldung vom 29.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Fassade des Pressehauses Wiesbadener Kurier in der Wiesbadener Fußgängerzone. Bild: Wolfgang Pehlemann / wikipedia.org
Fassade des Pressehauses Wiesbadener Kurier in der Wiesbadener Fußgängerzone. Bild: Wolfgang Pehlemann / wikipedia.org

Der Wiesbadener Kurier verliert seinen Status als Vollredaktion. Das berichtet das Medienmagazin journalist in seiner aktuellen Ausgabe. Die Verlagsgruppe Rhein Main (VRM), zu der neben dem Wiesbadener Kurier auch das Wiesbadener Tagblatt und die Allgemeine Zeitung in Mainz gehört, strukturiert ihre Zeitungen um. Voraussichtlich im Mai 2013 wird die Mantelproduktion aller drei Titel am Newsdesk bei der Allgemeinen Zeitung in Mainz gebündelt. Dann wird Wiesbaden bundesweit die erste Landeshauptstadt sein, in der es keine Zeitung mit eigener Vollredaktion mehr gibt.

VRM-Geschäftsführer Hans Georg Schnücker sagte gegenüber dem journalist, bei den Maßnahmen gehe es nicht "in erster Linie" um den Abbau von Stellen. Kündigungen seien nicht geplant. Schnücker begründet die Zusammenlegung so: "Die Verlagsgruppe Rhein Main möchte sinkenden Werbeerlösen nicht mit Qualitätseinbußen für den Leser begegnen". Die gemeinsame Mantelproduktion "soll jetzt lediglich am Standort Mainz gebündelt werden, um den Abstimmungsaufwand zu verringern". Es bleibe jedoch beim jeweils hessischen und rheinland-pfälzischen Profil der Mäntel, deren Inhalte auch künftig "von den Redaktionen in Mainz und Wiesbaden erstellt werden".

Genau daran haben die Mitarbeiter in Wiesbaden Zweifel. Sie sprechen von "der Zerschlagung des Wiesbadener Kuriers", auch wenn etwa eine eigene Reporterredaktion in Wiesbaden bleiben soll, die sich auf Landesebene um Politik- und Wirtschaftsberichterstattung kümmert. Auch Gerda Theile, Zeitungsexpertin beim Deutschen Journalisten-Verband, verfolgt die Entwicklung mit Sorge. "Wenn der Verlag das Profil der Zeitung aufs Spiel setzt, läuft er Gefahr, am Ende rund 50.000 Abonnenten zu verlieren."

In seinem Titelschwerpukt im Dezember stellt der journalist die Frage: "Wie weit darf Synergie gehen?" Darin geht es ausführlich um die Situation in Wiesbaden und um die aktuellen Entwicklungen bei Springer, WAZ, Gruner+Jahr sowie Frankfurter Rundschau. Die Dezember-Ausgabe erscheint am Freitag.

Quelle: journalist - Das Medienmagazin (ots)

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