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Warner verlangt Geld für private DVD-Kopien

Archivmeldung vom 09.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Warner Bros: Kunden sollen für digitale Kopien zahlen. Bild: gemeinfrei
Warner Bros: Kunden sollen für digitale Kopien zahlen. Bild: gemeinfrei

Die Warner Bros Home Entertainment Group will Kunden in Zukunft nach dem Erwerb von DVDs noch ein zweites Mal zur Kasse bitten, wie die L.A. Times berichtet. Anfangs sollen Besitzer ihre Originale ins Geschäft bringen, wo für einen Unkostenbeitrag durch digitale Rechteverwaltung eingeschränkte Kopien angefertigt werden, die ausschließlich über die Cloud von Warner genutzt werden kann. In einem zweiten Schritt soll Kunden der Gang ins Geschäft erspart werden. Amazon wird dann bei jedem DVD-Verkauf nachfragen, ob eine kostenpflichtige digitale Kopie geliefert werden soll.

Warner glaubt, mit dem neuen Modell einen großen Wurf gelandet zu haben. "Disc-to-digital ist der Schlüssel zur Nutzung des Mehrwertes bestehender DVD-Sammlungen. Wir sind die Speerspitze der Bemühungen der Branche, Services anzubieten, die es den Kunden ermöglichen, ihre Sammlungen einfach, sicher und zu vernünftigen Preisen zu digitalisieren", sagt Warner-Home-Entertainment-Präsident Kevin Tsujihara. Kritiker sehen das vermeintlich anders. Viele Medienberichte und Diskussionsbeiträge im Netz werfen Warner vor, kurzsichtige Kunden-Abzocke zu betreiben.

Vor allem der Umstand, dass Konsumenten ein zweites Mal für Inhalte bezahlen sollen, die sie bereits legal erworben haben, sorgt für Aufregung. Viele DVDs enthalten heute einen Gratis-Code für den Zugang zu einer digitalen Kopie. Auch das eigenmächtige Anfertigen einer digitalen Kopie ist kein Problem mehr, auch wenn das Umgehen eines Kopierschutzes eigentlich nicht erlaubt ist.

Mediale Kritik

"Es gibt ein Recht auf Privatkopien für legal erworbene Medieninhalte. Für Kopierschutz gibt es aber gute Argumente. Die meisten DVD-Markteinführungen gehen mit illegalen Veröffentlichungen im Internet einher. Am Ende werden die Kunden entscheiden, ob sie das Angebot annehmen", sagt Monique Göschl vom Generalsekretariat des Vereins für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche gegenüber pressetext.

Die trotz allem beliebten selbstangefertigten Kopien haben den Vorteil, dass sie nicht den Restriktionen der Warner-Variante unterliegen. Auf die bezahlte Kopie kann nur über das Internet zugegriffen werden. Das führt unter Umständen zu den üblichen Gebrechen, wie beispielsweise stockende Wiedergabe oder vorübergehende Unerreichbarkeit.

Auch eventuelle Werbeeinschaltungen könnten das Cloud-Erlebnis in Zukunft trüben. Der umständliche Umweg über das Geschäft macht das Angebot nicht unbedingt attraktiver. Ob Warner mit dieser umständlichen Lösung Erfolg haben wird oder ob die Kunden dadurch dazu getrieben werden, illegale Angebote wahrzunehmen, wird sich spätestens in einigen Monaten herausstellen.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Keßler

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