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Pinar Atalay: "Mit mir fernzugucken, macht wenig Spaß"

Archivmeldung vom 11.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Pinar Atalay. Bild: © ARD/NDR/PHOENIX
Pinar Atalay. Bild: © ARD/NDR/PHOENIX

"Mit mir fernzugucken, macht wenig Spaß", sagt Pinar Atalay dem Frauenmagazin EMOTION (Ausgabe 04/15). "Ich kommentiere immer: 'Die Frage ist doch eine ganz andere! Das hat er doch schon gesagt! Warum denn der Gast, den habe ich schon oft gesehen'", so die Moderatorin der "Tagesthemen". Seit einem Jahr macht die 36-Jährige diesen Job, den sie als "großartig" beschreibt. "Selbst wenn ich kaputt bin und denke: 'Ich will schlafen, ich will keine Schminke ins Gesicht' - sobald ich da bin, bin ich gern da. Das ist ein Privileg, ich spüre da schon Demut", erzählt die Wahl-Hamburgerin.

Ihren Traumberuf hat die 36-Jährige nicht gleich nach der Schule ergriffen. "Da meine Mutter Schneiderin ist, hatte ich eine Affinität zu Bekleidung, und da es in Lemgo nicht viel Geschäfte für Menschen meines Alters gab, habe ich nach dem Abitur eine Mode-Boutique aufgemacht. Ein knallhartes Business - im Laden stehen, der Einkauf. Trotzdem fühlte ich mich unterfordert", so die Journalistin. Heute bestimmen die Konflike der Welt ihren beruflichen Alltag. "Ich bin ja kein Roboter und denke: 'Och, dies passiert, das passiert.' Ich bin auch nicht kühl, mich beschäftigt das schon: Wir merken gerade, wie fragil alles sein kann. Und das bewege ich in meinem Kopf hin und her - und auch in meinem Herzen", so Atalay.

Ihre Eltern kamen in den 1970er-Jahren als Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland. Die Karriere der Moderatorin gilt vielen als Musterbeispiel für Integration. Atalay empfindet ihren Werdegang jedoch nicht als eine Migrationsgeschichte. "Wir wohnten mitten im dörflichen Bösingfeld. Für mich war es völlig normal: Ich bin da geboren, zur Grundschule gegangen, habe in den lippischen Wäldern gespielt, bin geritten. Ich war so ein richtiges Draußenkind", sagt die gebürtige Ostwestfälin. "Wenn das 'Deutschtürkin-Sein' der erste Gedanke ist, ist das für mich eine Stigmatisierung. Das ist so, als wenn man sagen würde: 'Ist ja toll, dass Sie als Frau das so weit gebracht haben!'", so Atalay, die als erste Frau mit türkischen Wurzeln die ARD-Nachrichtensendung moderiert.

Aus ihrer Radio-Vergangenheit hat sie eine Leidenschaft mitgenommen: "Für mich ist Musik etwas sehr Bereicherndes. Und durch meine lange Zeit beim Radio singe ich fast alles aus voller Seele mit."

Quelle: EMOTION Verlag GmbH (ots)

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