WhatsApp-Chef rechtfertigt Einführung von Werbung
"Keine Werbung! Keine Games! Keine Gimmicks!", lautete einst ein Mantra der WhatsApp-Gründer Jan Koum und Brian Acton. Jetzt kündigt der zu Meta gehörende Messenger die Einführung von Werbung in der App an, allerdings nicht im Chat-Bereich, sondern im App-Tab "Aktuelles". Unter anderem im Bereich "Status" sollen dort Anzeigen auftauchen.
Im "Spiegel" erklärt Will Cathcart, Metas "Head of WhatsApp", den
Vorstoß. "Meiner Einschätzung nach ist es uns gelungen, ein Business
aufzubauen, das zu den Nutzungsgewohnheiten der Leute passt. Es stört
sie nicht beim Lesen ihrer Nachrichten", sagte Cathcart dem "Spiegel".
Der Tab "Aktuelles" sei "anders als die Inbox, und ich glaube, die
Nutzer verwenden ihn anders".
"Vom Konzept her ähnelt unser
Angebot der Stories-Funktion auf Instagram", sagte Cathart. "Ich selbst
entdecke über Storys auf Instagram ständig neue Produkte." Gerüchte über
die Einführung von Anzeigen in WhatsApp gibt es seit Jahren. Cathcart
sagte dazu: "Manchmal wurde spekuliert, dass wir Anzeigen ins Postfach
der User packen würden. Solche angeblichen Pläne habe ich definitiv
dementiert. Aber ich habe auch öffentlich gesagt, dass wir über Werbung
im Bereich Status nachdenken, und das ist etwas anderes."
Das
Unternehmen will Nutzern ermöglichen, ihr WhatsApp-Konto mit ihren
Accounts bei Facebook und Instagram zu verknüpfen - was dem Dienst mehr
Informationen über die Nutzer verschaffen und somit die Personalisierung
von Anzeigen erleichtern würde. In Deutschland wird die Option zum
Verknüpfen der Konten WhatsApp zufolge aber erst zu einem späteren
Zeitpunkt verfügbar sein.
Auf die Bedenken mancher User
angesprochen, dass WhatsApp ihre Unterhaltungen ausspähen könnte, um für
sie passende Anzeigen auszuspielen, sagte der WhatsApp-Chef: "Wir sagen
glasklar: Ihre persönlichen Unterhaltungen sind
Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Wir können Ihre Chats nicht lesen. Wir
können auch Ihre Anrufe nicht mithören. Und wir hören auch sonst nicht
dabei zu, worüber Sie sich unterhalten, geschweige denn, dass wir Ihre
Gespräche für Werbezwecke verwenden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur