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Nina Kunzendorf beklagt Kosten- und Zeitdruck beim Drehen

Archivmeldung vom 19.12.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Nina Kunzendorf bei der Grimme-Preisverleihung 2011
Nina Kunzendorf bei der Grimme-Preisverleihung 2011

Foto: Sitacuisses
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Schauspielerin Nina Kunzendorf beklagt die Arbeitsbedingungen beim deutschen Fernsehen: "Es gibt einiges, womit ich hadere und woran ich manchmal auch verzweifle. Wir haben zum Beispiel ganz wunderbare Autoren in Deutschland, aber die haben zu wenig Zeit, um ihre Bücher mit Sorgfalt und Besonnenheit zu entwickeln oder - wie es in anderen Ländern ja gemacht wird - in einem Writers Room zu arbeiten," sagte die 44-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Außerdem werde der finanzielle und dadurch der zeitliche Druck immer größer: "Wo man früher 24, 25 Drehtage hatte, macht man heute einen 90-Minüter in 21 oder noch weniger Drehtagen. Das geht immer auf Kosten der Qualität - für Regisseure natürlich am meisten, aber auch für die einzelnen Gewerke und für die Schauspieler. Ich empfinde das als sehr einschränkend. Und ich habe augenblicklich keine Hoffnung, dass sich daran noch mal etwas zum Positiven verändert."

Kunzendorf, die vor ihrer Filmkarriere etliche Jahre auf der Theaterbühne stand, räumte ein, in dieser Zeit lange an ihren Qualitäten gezweifelt zu haben: "In meinem Beruf ist man ja ständig mit der subjektiven Beurteilung durch andere konfrontiert. Der eine findet es großartig, was man macht, und der andere kann gar nichts damit anfangen. Das macht es manchmal schwer, ein wirkliches Gespür dafür zu kriegen, ob man etwas kann oder nicht. Das geht bei mir und vielen meiner Kollegen einher mit der Frage: Täuschen sich alle, handelt es sich um einen großen Irrtum, hat nur noch keiner gemerkt, dass ich überhaupt nichts kann und ein großer Scharlatan bin? Das hat mich zu meinen Theaterzeiten sehr lange verfolgt, da war ich wahnsinnig nervös und sehr unsicher."

Geliebt habe sie hingegen einen kurzen Augenblick auf der Bühne: "Das schönste Gefühl bei einer Theatervorstellung war immer der Moment vor dem Applaus, die Schnittstelle zwischen Ende der Vorstellung und dem Applaus. Der mag sehr kurz sein, aber für mich war er immer sehr lang und intensiv." Dies sei "ein ganz besonderer, kostbarer Zustand, den man beim Drehen nie hat".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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