Bjarne Mädel ist sich seines privilegierten Lebens bewusst

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Schauspieler Bjarne Mädel ist sich seines privilegierten Lebens sehr bewusst. "Ich habe mich zuletzt gefragt: Warum geht's mir eigentlich so gut? Womit habe ich das verdient, dass ich nicht Krieg und Hunger leiden muss?", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Das Schicksal meinte es mit mir in letzter Zeit wirklich gut." Einfach genießen kann der Darsteller und Regisseur das aber nicht immer: "Mir wäre wohler, wenn es allen so gut gehen würde wie mir. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn es mir gut geht", erklärte er.
In dem Zusammenhang äußerte er auch gesellschaftliche Kritik: "Als
Tendenz ist Verdrängung in der Gesellschaft schon allgemeiner Konsens",
so Mädel. "Nehmen wir den Krieg in Gaza oder im Sudan: Wenn man da
wirklich aufmerksam hinsieht, fällt es schwer, seinen Alltag unbeschwert
weiterzuführen. Das hat natürlich auch etwas Egoistisches, wenn man aus
Selbstschutz sagt: 'Ich muss morgen funktionieren, ich muss ins Büro
oder zur Probe, ich kann mich jetzt nicht mit dem Leid anderer
belasten.'" Es gehe schließlich um Menschenleben, die vernichtet würden.
"Es ist ja global gesehen auch schon egoistisch, den eigenen Wohlstand
immer verteidigen und rechtfertigen zu wollen."
Mit Blick auf den
Klimaschutz sieht der Schauspieler aber auch die Politik in der
Pflicht: "Die Politik müsste bestimmte Sachen einfach verbieten. Warum
gibt es immer noch so viel Wasser aus Plastikflaschen?", sagte er. Wenn
man die Leute vor die Wahl stelle und die Plastikflasche billiger und
leichter sei, sei klar, was passiere. "Da ist die Politik gefragt, die
Optionen einzuschränken."
Dabei ist Mädel aber auch
selbstreflektiert: "Durch unseren Lebensstandard belasten wir das Klima
grundsätzlich. Ich bin ja auch kein Aussteiger und somit Teil des
Problems", sagte er und plädierte gleichzeitig für einen
verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit den Ressourcen. Seine
Schlussfolgerung daraus: "Wenn ich es mir leisten kann, ist es zum
Beispiel meine Verpflichtung, fair einzukaufen und wenn ich Fleisch
esse, dann wenigstens kein Billigfleisch zu essen, das aus
Massentierhaltung kommt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur