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Film animiert zu Anzeigen bei Korruption

Archivmeldung vom 18.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
SMS: Nach Film viele Berichte über Korruption.
SMS: Nach Film viele Berichte über Korruption.

Bild: pixabay.com, StockSnap

Der nigerianische Spielfilm "Water of Gold" inspiriert Seher zum Handeln gegen Korruption. Zu dem Schluss kommt eine Studie des Massachusetts Institute of Technology, die in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Kalifornien und New Jersey durchgeführt wurde. Der Streifen wurde von einer Kampagne begleitet, die dem Publikum erlaubte, gegen Amtsmissbrauch vorzugehen.

"Gewalt in Film und Fernsehen hat eine verstärkende Wirkung auf die Rezipienten. Wird man im echten Leben mit Gewalt konfrontiert, kann man sie als Möglichkeit erfahren, einen Konflikt zu lösen. Durch mediale Darstellungen kann man sich in dieser Ansicht bekräftigt fühlen. Diese Verstärkung kann aber auch andere Arten von Verhalten betreffen. Das Problem dabei ist, dass man die Medienwirkung nicht einfach in einen simplen Zusammenhang setzen kann. Der Kontext ist entscheidend", sagt Michael Gurt vom JFF-Institut für Medienpädagogik im Gespräch mit pressetext.

Ausstrahlung in 106 Gemeinden

"Water of Gold" wurde 2013 und 2014 in 106 kleinen Gemeinden in Nigeria ausgestrahlt und in der selben Region speziell für das Experiment produziert. Er handelt von zwei Brüdern, von denen einer, die Hauptfigur, ein einfacher, bescheidener Fischer ist, der andere jedoch ein reicher und korrupter Politiker wird. Zwischen den beiden entsteht ein Konflikt und die Hauptfigur mobilisiert andere Menschen gegen Bestechung.

Es wurden in der Studie zwei verschiedene Fassungen gezeigt. In der "Treatment-Fassung" wird in einer Szene gezeigt, wie sich Menschen durch SMS gegen Korruption wehren, in der "Placebo-Fassung" fehlt die Szene. Nach den Vorführungen wurde über die jeweils größten Telefonanbieter der Wohnbereiche der Probanden eine Massen-SMS geschickt, die dazu ermutigte, Fälle von Bestechung zu melden. Es konnte vor allem eine Reaktion bei Sehern des Filmes festgestellt werden. Insgesamt schickten über den Zeitraum von sieben Monaten 240 Menschen in der Erhebungsregion konkrete Berichte an den entsprechenden Telefonanbieter.

Unmut gegen Amtsmissbrauch

Die Forscher konnten keinen signifikanten Unterschied zwischen Sehern der "Treatment-Fassung" und der "Placebo-Fassung" feststellen. Laut der Studie hat sich in einer Befragung vor dem Experiment gezeigt, dass von 345 Personen aus dem Erhebungsbereich etwa 80 Prozent der Meinung waren, die Regierung und Behörden seien korrupt. Etwa 83 Prozent gaben an, sie wären darüber wütend. Laut den Forschern brauchte es nur einen konkreten Anreiz, um das Publikum zum Handeln zu bewegen. Sie sehen den Film als eine "Normintervention", die es erlaubt, gesellschaftliche Konventionen zu verändern.

"Es gibt viele Faktoren, die Einfluss auf den Effekt von Filmen haben. Erfahrungen aus der Realität, emotionale Prädisposition, Einstellungen zu bestimmten Themen, kultureller Background und auch die Inszenierung des Materials bestimmen die Wahrnehmung von Medien mit. Deswegen wird eine spezifische Botschaft nicht bei jedem Publikum den gleichen Effekt erzielen. Es besteht aber positives Potenzial für die Pädagogik. Wir konzentrieren uns vor allem auf ein jüngeres Publikum. Es kann durch audiovisuelles Material bei Kindern Lerneffekte geben. Das trifft auch auf Erwachsene zu, allerdings auf andere Weise als bei Kindern. Erwachsene haben einen gefestigten Bezugsrahmen, ihre Ansichten sind schon ausgeprägt und sie haben bereits Bezüge zur Realität. Deswegen ist die Wirkung zwar vorhanden, aber beschränkter als bei Kindern", meint Gurt.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas

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