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journalist-Umfrage: Müssen sich Journalisten Onlinediskussionen stellen?

Archivmeldung vom 31.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gehört es heutzutage zum Aufgabenfeld von Journalisten, sich einer Auseinandersetzung im Internet zu stellen, wenn von ihnen verfasste Artikel dort diskutiert werden? Das Medienmagazin journalist hat sich in Redaktionen umgehört.

Gabriele Fischer, Chefredakteurin des Wirtschaftsmagazins brand eins, beantwortet zwar Leserbriefe, aber aus der Diskussion in der Bloggerszene hält sie sich bewusst heraus: "Meine Prioritäten sind das Heft und die Leser. Natürlich sind wir immer mal wieder im Netz unterwegs und schauen nach Reaktionen - aber ich käme nicht auf die Idee, kritischen Äußerungen meine Gegenargumente hinzuzufügen." Fischers Maxime ist: "Wenn sich jemand an mich wendet, reagiere ich, wenn sich jemand an die Welt allgemein wendet, kann ich das nicht."

Für Stephan Hebel, Mitglied der Chefredaktion der Frankfurter Rundschau, ist die Zeit des "Einbahnstraßen-Journalismus" vorbei. Trotzdem rät er Berichterstattern, nicht den Zeitfaktor aus den Augen zu verlieren: "Blogger nehmen sich eine Menge Zeit, und sie argumentieren oft sehr fundiert. Da erfordert regelmäßiges Mitdiskutieren einigen Aufwand. Aber sie verstehen nach meinem Eindruck auch, wenn wir unsere Teilnahme entsprechend dosieren." Selbst Blogger und Medienjournalist Stefan Niggemeier beteiligt sich nicht zwangsläufig an Diskussionen in Netz: "Wenn ich sehe, dass irgendwo irgendjemand über mich diskutiert und mich vielleicht auch persönlich angreift, ist es für mich immer noch eine schwierige Abwägung, wann es besser ist, sich engagiert einzuschalten - und wann, die Sache einfach laufen zu lassen."

Jüngst löste die Süddeutsche Zeitung eine Onlinedebatte aus, als sie die Diskussionskultur im Internet anprangerte. Onlinechefredakteur Hans-Jürgen Jakobs rät Journalisten, prinzipiell auf Leserbeiträge zu reagieren. "Den Dialog mit den Nutzern zu organisieren, wird eine der Hauptaufgaben für sueddeutsche.de in diesem Jahr sein. Wir haben bisher noch keine richtigen Community-Redakteure  - solche Stellen sollte es in jeder Onlineredaktion geben."

Quelle: journalist - Das deutsche Medienmagazin

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