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Hausärzte dämpfen Erwartungen an Impfstart in den Praxen

Archivmeldung vom 06.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Wozu soll die Impfung noch gleich sein? (Symbolbild)
Wozu soll die Impfung noch gleich sein? (Symbolbild)

Bild: Pandemimimi / Eigenes Werk

Die Hausärzte in NRW haben die Erwartungen an den Impfstart in den Praxen gedämpft. "Derzeit warten wir noch auf die aktuellen Unterlagen von der Kassenärztlichen Vereinigung, also die neue Einverständniserklärung und den Aufklärungsbogen", sagte der Präsident des Hausärzteverbands Nordrhein, Oliver Funken, der "Rheinischen Post".

Funken weiter: "Die werden wir frühestens am Dienstagmorgen herunterladen können. Das, was dann schon vorbereitet worden ist, ist dann hinfällig und muss teils händisch nachgebessert werden." Es sei nur ein Indiz dafür, dass beim Start der Impfung in den Hausarztpraxen alles wieder mit heißer Nadel gestrickt worden sei. "Entsprechend bin ich skeptisch, dass am Dienstag bereits die ersten Impfungen in den Hausarztpraxen schon vorgenommen werden." Aufgrund der unübersichtlichen Situation geht Funken eher davon aus, dass frühestens am Mittwoch die Impfstoffe da und die Praxen einsatzbereit seien.

"Vorher konnten die Hausärzte aufgrund der unübersichtlichen Astrazeneca-Situation der vergangenen Woche gar nicht absehen, wie viel Impfstoff sie bestellen sollen. Das werden die Apotheken dann erst liefern müssen, und anschließend muss es in den Praxen tagesaktuell aufgezogen werden." Viele Ärzte müssten zudem noch Schulungen für Biontech machen. "Ich hoffe, dass sich möglichst viele das Herstellervideo angeschaut haben und wir nicht erneut erleben müssen, dass der Impfstoff etwa unverdünnt auf die Spritzen aufgezogen wird. All dies führt wohl zu der Verzögerung um mindestens den einen Tag", so Funken. Der bürokratische Aufwand sei immens und im Zuge der Astrazeneca-Situation noch einmal gestiegen, so der Mediziner. Als Arzt müsse man sicherstellen, dass der Patient ordnungsgemäß aufgeklärt sei. "Bislang bezog sich das Gespräch auf Nebenwirkungen mit einer Häufigkeit von eins zu 100.000. Bei Astrazeneca klären wir aber auch intensiv über Vorfälle im Bereich von eins zu einer Million auf. Das ufert schon aus, lässt sich in der augenblicklich angespannten Situation aber wohl nicht anders handhaben."

Natürlich würden die Hausarztpraxen jetzt vor einer immensen kommunikativen Herausforderung stehen. Viele Menschen versuchten jetzt, möglichst schnell bei ihrem Hausarzt, den sie schon seit Jahren kennen, an eine Impfdosis heranzukommen. "Diese Diskussionen werden jetzt unweigerlich auf uns zukommen." Funken begrüßte, dass innerhalb der Priorisierungsgruppen die Reihenfolge gelockert worden sei. Das mache die Abläufe etwas einfacher. "Sie können leider nicht ausschließen, dass da der Arzt in die eine oder andere Richtung möglicherweise einzelne Patienten bevorzugt. Aber am Ende bleibt leider die Erkenntnis, wenn man alles versucht perfekt zu machen, dann kommt man nicht ordentlich vom Fleck."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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