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Studien: Gesundheitsversorgung hängt vom Wohnort ab

Archivmeldung vom 12.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Markus Wegner / pixelio.de
Bild: Markus Wegner / pixelio.de

Selbst in sehr leistungsstarken Gesundheitssystemen hängt eine angemessene medizinische Versorgung oftmals vom Wohnort ab. Das weisen OECD und Bertelsmann Stiftung in zwei aktuellen Studien für Deutschland und zwölf weitere Industrienationen nach.

In manchen Städten und Landkreisen werden acht Mal mehr Einwohner an Mandeln operiert als anderswo. Ähnlich große regionale Unterschiede gibt es bei der Entfernung des Blinddarms, der Prostata oder beim Einsetzen eines Defibrillators am Herzen. Rein medizinisch sind derart hohe Abweichungen ebenso wenig zu erklären wie durch Alters- oder Geschlechtsstrukturen: Ein Warnsignal für die Studienautoren, die ihre Befunde diese Woche vorstellten: "Große regionale Unterschiede in der Gesundheitsversorgung sind ein klares Zeichen für Qualitäts-, Effizienz- und Gerechtigkeitsprobleme", sagte OECD-Direktor Mark Pearson.

Die Ergebnisse beruhen auf einer Langzeituntersuchung. Seit 2007 beobachtet die Bertelsmann Stiftung in ihrem "Faktencheck Gesundheit" die Häufigkeit von Operationen in allen 402 deutschen Kreisen und kreisfreien Städten und hat dabei Verblüffendes festgestellt: Das Ausmaß der regionalen Unterschiede innerhalb Deutschlands bleibt über die Jahre hinweg bei den einzelnen medizinischen Eingriffen nahezu gleich. Und es sind auch überwiegend dieselben Regionen, die konstant unter besonderer Über- oder Unterversorgung leiden.

In einigen kreisfreien Städten und Landkreisen wie Bad Kreuznach, Bremerhaven oder Delmenhorst werden seit Jahren acht Mal so vielen Kindern die Mandeln herausgenommen wie anderswo. Warum die Versorgungslage zwischen den Regionen so unterschiedlich ist, dazu kann auch die Forschung bislang nur erste Erklärungsansätze liefern. Die beiden Studien stellen übereinstimmend fest, dass das Fehlen klarer medizinischer Leitlinien die Gefahr von regionalen Unterschieden vergrößert.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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