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Tuberkulose - eine fast vergessene Seuche kehrt zurück

Archivmeldung vom 24.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vogelgrippe oder SARS ist für viele Menschen eine Horrorvision. Dabei kosten alte Seuchen - zum Beispiel Tuberkulose - deutlich mehr Leben. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jedes Jahr weltweit zwei Millionen Menschen an Schwindsucht.

Ein Drittel der Weltbevölkerung ist wahrscheinlich mit dem Tuberkulose-Erreger, Mycobacterium tuberculosis, infiziert. Auch in Deutschland ist die Seuche längst nicht besiegt. Darauf macht das Infozentrum für Prävention (IPF) aus Anlass des Welttuberkulosetags am 24. März aufmerksam.

Im Jahr 2003 hat das Robert-Koch-Instituts bundesweit 7184 Fälle der meldepflichtigen Erkrankung registriert, nach 7701 Fällen im Vorjahr. Sorgen bereiten angesichts offener Grenzen und des zunehmenden Tourismus die Zunahme der Erkrankungen in Osteuropa und der Anstieg der resistenten Keime. Besonders anfällig für Tuberkulose sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, insbesondere AIDS-Kranke und HIV-Infizierte.

Übertragen werden die Tuberkelbakterien meist über eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch. Die häufigste Form ist die Lungentuberkulose. Die Symptome Husten, Müdigkeit, leichtes Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust sind zunächst unspezifisch. Erst in einem späten Stadium treten blutiger Auswurf, Atemnot und körperlicher Verfall auf. Auch eine verkapselte Tuberkulose kann später wieder ausbrechen.

Daher kommt kein Arzt zur Diagnose ohne Labortests aus. Eine erste Verdachtsdiagnose liefert der Tuberkulin-Test, der entweder als Stempeltest oder als Test nach Mendel-Mantoux durchgeführt wird. Dabei werden nicht-infektiöse Tuberkuloseproteine unter die Haut injiziert. Bei positivem Befund entsteht dort eine Rötung oder Schwellung. Mit steigendem Lebensalter wird das Ergebnis jedoch immer unzuverlässiger. Frühere Kontakte auch mit apathogenen Mycobakterien, oder eine Impfung führen zu falsch positiven Resultaten. Menschen mit geschwächtem Immunsystem, solche mit Erkrankungen wie beispielsweise Masern und Mononukleose, oder solche unter Cortisonbehandlung zeigen dagegen trotz Infektion mitunter keine Reaktion.

Zuverlässiger sind der direkte Nachweis der Bakterien im Auswurf durch Nachweis der für Tuberkulosebakterien typischen Erbsubstanz und die Anzüchtung der Bakterien auf speziellen Nährmedien. Letzteres ist für die häufig notwendige Resistenzbestimmung unerlässlich. Außerdem werden die Lungen zusätzlich geröntgt.

Gefürchtet ist die hoch ansteckende offene Lungentuberkulose, bei der die Patienten große Mengen der Tuberkelbazillen aushusten. Diese Patienten müssen deshalb zumindest anfangs isoliert werden. Zur Bekämpfung der Tuberkulose werden wegen der Gefahr von Resistenzen meist mehrere Antibiotika eingesetzt. Die früher häufig angewandte Impfung mit abgeschwächten Tuberkelbakterien bietet nur begrenzten Schutz und wird heute in Deutschland nicht mehr empfohlen.

Das Datum des Welttuberkulosetags ist eng mit Robert Koch verbunden: Am 24. März 1882 erläuterte er in Berlin der Fachwelt erstmals seine Entdeckung des Erregers Mycobacterium tuberculosis.

Der IPF-Informationstext "Tuberkulose - Immer noch ein Problem" kann ebenso wie eine Vielzahl von Faltblättern und Broschüren zu weiteren Gesundheits- und Vorsorgethemen auf Deutsch und Englisch über die IPF-Homepage abgerufen werden (www.vorsorge-online.de).

Quelle: Pressemitteilung Postina Public Relations

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