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Deutsches Gesundheitssystem fällt in Europa-Rangliste zurück

Archivmeldung vom 23.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Markus Wegner / pixelio.de
Bild: Markus Wegner / pixelio.de

Das deutsche Gesundheitssystem ist im europäischen Vergleich stark zurückgefallen. Im aktuellen Euro Heath Consumer Index (EHCI) ist die Bundesrepublik von Rang 6 auf Rang 14 abgerutscht. Damit liegt das deutsche Gesundheitssystem auf dem gleichen Niveau wie das Irlands und Tschechiens. An der Spitze des Rankings landete das niederländische Gesundheitssystem.

Ulrich Keil von der Universität Münster fordert nun Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden Deutschlands in dem Vergleich. Vor allem der schlechte Stand der Bundesrepublik im Bereich von Krankenhausinfektionen müsse geprüft werden: "Es wird geschätzt, dass dadurch jährlich bis zu 30.000 Menschen versterben. Um eine verbesserte Krankenhaushygiene müssen wir uns daher intensiv bemühen", erklärte der Sozialmediziner.

Zudem würden in Deutschland zu viele Antibiotika teils grundlos verschrieben, so Keil weiter. "In Deutschland wussten weniger Menschen als in vielen anderen Ländern Europas darüber Bescheid, dass Antibiotika nur gegen Bakterien, nicht aber gegen Viren wirksam sind. Das kann dazu führen, dass in Deutschland Antibiotika zu leichtfertig verschrieben und eingenommen werden."

Auch die Handhabe der Dialysebehandlung sei in Deutschland nicht optimal, so könnte laut dem Mediziner eine Heimdialyse weitaus häufiger verschrieben werden. "Die Heimdialyse gilt unter Experten als schonender für den Patienten, da er nicht aus seinem sozialen Umfeld herausgerissen wird. Zudem ist die Heimdialyse billiger. Da bekommt man leider den Verdacht, dass der Faktor Einnahmen für das Krankenhaus bei der Behandlung in Deutschland eine große Rolle spielt."

Im Bereich von Präventivmaßnahmen geriet die Bundesrepublik in dem Vergleich ebenfalls ins Hintertreffen, besonders im Bezug auf das Rauchen. So greifen hierzulande mehr als 30 Prozent der Erwachsenen zur Zigarette, in Schweden beispielsweise aber nur zehn Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen. Keil warnte indes davor, das schlechte Ergebnis der Studie überzubewerten. Be! i einem "so teuren Gesundheitssystem wie dem deutschen" sei ein Abschneiden im Mittelfeld allerdings "doch sehr enttäuschend", so der Mediziner.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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