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Cochlea-Implantate kehren Hörverlust um

Archivmeldung vom 14.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Fotodienst / Nadine Bargad
Bild: Fotodienst / Nadine Bargad

"Hörverlust findet in den meisten Fällen in der Cochlea, also der Hörschnecke, im Innenohr statt. Früher half nur ein Hörgerät. Heute gilt: Wenn man taub ist, wird man mit dem Implantat hören können. Laut Richtlinien sollte man ab einem Hörverlust von etwa 70 bis 80 Prozent an ein Implantat denken", so Wolfgang Gstöttner, Vorstand der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie an der MedUni Wien http://meduniwien.ac.at , im Rahmen eines heute, Mittwoch, stattgefundenen Experten-Roundtables.

Kindertaubheit stoppen

Laut Gstöttner ist bei Kindern ein funktionierendes Gehör bereits im ersten Lebensjahr für die Sprachentwicklung essenziell. Wird bei Gehörlosen erst im späteren Leben ein Implantat eingesetzt, seien Fortschritte zu erwarten. Auch für Plastizität und Richtungshören sei es wichtig, bereits im erstem Lebensjahr hören zu können. "Es müssen in Monatsabständen Tests durchgeführt werden, ob das Implantat auch wirklich hilft. Die OP wird meistens auf beiden Ohren gleichzeitig durchgeführt und ist kompliziert. Durch Implantate können wir Kindertaubheit zu 99 Prozent eliminieren", so der Mediziner auf pressetext-Nachfrage.

Ewald Thurner, Area Manager beim Implantathersteller MED-EL Österreich, weist darauf hin, dass Innenohrimplantate Elektroden nutzen, um eine Schnittstelle zwischen Technik und Gewebe aufzubauen. Der Hörnerv werde gezielt stimuliert. Die Hörnervendungen in der Cochlea lägen sehr nahe beieinander, weswegen es vergleichsweise leicht sei, diese Endungen durch eine Elektrode zu überbrücken. Dem Fachmann nach liegt der Preis für ein Innenohrimplantat bei etwa 20.000 Euro. Implantate seien zudem weitgehend wartungsfrei. Patrick G. Zorowka, Direktor der Universitätsklinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen der Med Uni Innsbruck, gibt aber zu bedenken, dass Implantate keine Heilung des Hörverlustes darstellen, sondern eher eine Prothese sind.

Längst nicht nur eine Ursache

Die Ursachen für Hörverlust sind vielfältig. Ein Hauptgrund sind Gstöttner zufolge Schädigungen der Haarzellen, die sich bei Säugern nicht regenerieren können. Schaden wird unter anderem durch Lärmbelastung, Virusinfektionen, Durchblutungsstörungen oder genetische Defekte verursacht. Wird das Gehör längerfristig geschädigt, kann es sich nicht mehr erholen. Für Andrej Kral, Leiter der Abteilung für Experimentelle Otologie und des Verbund-Instituts für Audioneurotechnologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, gibt es oft Kettenreaktionen von degenerativen Effekten. Je mehr davon vorhanden sind, desto schwieriger wird es, die Hörfunktion wieder rückgängig zu machen.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas

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