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Umfrage zur Arzneimittelversorgung: Deutschland agiert an den Menschen vorbei

Archivmeldung vom 26.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Homöopathische Globuli und Dilutionen (Symbolbild)
Homöopathische Globuli und Dilutionen (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Meinungsforschungsinstitut EARSandEYES hat für die dritte Ausgabe des "Monitor Online-Health" ermittelt, dass 72 Prozent der Befragten Boni begrüßen, wenn es explizit um verschreibungspflichtige Medikamente geht: Doch gerade hat der Bundesgerichtshof BGH ebensolche Boni nachdrücklich untersagt. Der Entwurf der Bundesregierung für das "Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken" (Bearbeitungsstand: 13.06.2019) sieht bei Zuwiderhandlung sogar recht drastische Strafen vor.

"Mit dem geplanten neuen Gesetz handelt die Politik an den Wünschen der Patienten vorbei, aber sie sollen doch eigentlich im Mittelpunkt stehen", sagt Christian Buse, Apotheker und Vorsitzender des BVDVA. Obwohl laut Umfrage viele Deutsche Rabatte als Anerkennung auffassen, sieht das geplante Gesetz das genaue Gegenteil vor.

Wettbewerb im Apothekenmarkt

"Der Patient, um dessen Gesundheit es eigentlich geht, wird bei diesem Gesetzentwurf ganz aus dem Spiel genommen. Eine Höchstpreisverordnung würde faire Wettbewerbsbedingen zwischen europäischen und deutschen (Versand)Apotheken schaffen. Dabei wäre auch eine flexible Preisgestaltung der Apotheken für Dienstleistungen durchaus ein Hebel in Richtung Qualität und Vergütung", ist Christian Buse überzeugt. Derzeit sollen bestehende Systeme verfestigt werden, anstatt dass die Politik auf agile Methoden setzt, die eine Transformation ermöglichen - auch im Sinne der Digitalisierung.

Arzneimittelversandhandel bleibt etabliert

Trotz der Diskussionen um Versandverbote und Rabatte bleibt der Versandhandel mit Arzneimitteln etabliert: Grundsätzlich befürworten ihn 68 Prozent der befragten Deutschen und rund 80 Prozent denken, dass der Arzneimittelversand die pharmazeutische Versorgung außerhalb der Ballungszentren erleichtert. Bereits über die Hälfte der Verbraucher kaufen ihre Arzneimittel online. Dazu könnten weitere 16 Prozent der befragten Personen kommen, die schlicht nicht darauf kamen, in einer Online-bzw. Versand-Apotheke zu bestellen. Die Nutzerzahlen werden sich wohl weiter steigern, wenn sich Lieferzeiten verkürzen, die Kundenberatung über Hotlines oder Chats stärker genutzt wird und sich die Rezepteinreichung durch das eRezept vereinfacht.

eRezept wenig bekannt

Trotz öffentlicher Debatten rund um das eRezept, gibt jeder zweite Befragte an, noch nie etwas vom eRezept gehört zu haben. Jedem Dritten ist zumindest der Begriff geläufig, aber lediglich 14 Prozent der in Deutschland lebenden Personen können erläutern, worum es bei dem eRezept geht. Nach einer Hintergrunderläuterung in der Umfrage würden 57 Prozent das elektronische Rezept dem Papier-Rezept vorziehen.

"Die Bürger und Versandapotheken sind bereit für mehr Digitalisierung und fairen Wettbewerb. Doch das Festhalten an alten Schemata scheint heute wichtiger zu sein, als ein nachhaltiges Gesundheitssystem zu schaffen. Veränderung ist angesagt, doch fehlt hierzu anscheinend der Mut - zum Nachteil der Patienten", sagt Christian Buse.

Über die Umfrage "Monitor Online-Health"

Die vom BVDVA in Auftrag gegebene Umfrage wurde von EARSandEYES im April 2019 durchgeführt. Interviewt wurden online 1.000 erwachsene, in Deutschland lebende Personen.

Quelle: BVDVA Bundesverband Deutscher Versandapotheken (ots)

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