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Droht ein weltweiter Ausbruch der Vogelgrippe?

Archivmeldung vom 15.09.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die weltweite Bedrohung durch die Vogelgrippe wächst. Würde das Virus zu einer Epidemie führen, könnte sich, Schätzungen zufolge, die Zahl der Opfer auf mindestens 8 Millionen belaufen. Das berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der Oktober-Ausgabe (EVT 16.9.2005). Im 20. Jahrhundert verbreitete sich bereits dreimal ein Grippevirus um den Globus - mit katastrophalen Folgen: An der Spanischen Grippe starben 1917/18 etwa 50 Millionen Menschen, das waren mehr als dreimal so viele wie im Ersten Weltkrieg.

Die asiatische Grippe 1957 und die Hongkong-Grippe 1968 raffte jeweils mehr als 1 Million Menschen hinweg. Seit der letzten so genannten Pandemie sind fast 40 Jahre vergangen. Experten gehen davon aus, dass eine nächste Welle immer wahrscheinlicher wird und die Vogelgrippe aus Asien der Beginn sein könnte.

Die ersten Opfer der Vogelgrippe in Asien waren Hühner. Mehr als 100 Millionen Tiere wurden bereits von dem Virus getötet - oder vom Menschen, der so die Verbreitung des Erregers stoppen will. Aber das Virus, das die Fachbezeichnung H5N1 trägt, kann auch Menschen infizieren. Wenn das geschieht, haben die wenigsten eine Chance: Jeder zweite Mensch, von dem man weiß, dass er sich mit diesem Virus infizierte, starb. Ein Problem bei der Eindämmung des Virus ist, dass die Infektionswege noch unbekannt sind. So ist unklar, ob die erkrankten Menschen die infizierten Tiere berührt, deren Fleisch gegessen oder Staub mit Tierexkrementen eingeatmet haben.

Bisher gehört die unbegrenzte Übertragung, die eine Kettenreaktion auslösen würde, noch nicht zum Repertoire des Killervirus. Sollte H5N1 allerdings die Fähigkeit erwerben, von Mensch zu Mensch zu springen, rechnen Experten damit, dass die Epidemie vermutlich in den ländlichen Regionen Asiens beginnen würde, wo Menschen eng mit Hühnern auf einem Raum leben. Wenn dort die Eindämmung mit virushemmenden Medikamenten misslingt, könnte die Pandemie nach wenigen Wochen die Großstädte erreichen - und dann rasch den Rest der Welt. Die Epidemie von 1969 brauchte ein Jahr für die Verbreitung. Heute würde es wegen des erhöhten Flugverkehrs nur halb so lange dauern - zu lange, um überall Impfstoffe bereit zu haben. Modellrechnungen sagen für eine Pandemie in Deutschland etwa 160.000 Tote voraus. Der Notfallplan des Robert-Koch-Instituts sieht vor, zunächst das medizinische Personal und die Polizei mit Virushemmern zu versorgen, dann Kinder, Alte und Kranke. Deutschland hat sich bei den produzierenden Pharmafirmen bereits im Wert von 200 Millionen Euro Medikamente reservieren lassen. Die einzelnen Bundesländer wollen davon aber unterschiedlich Gebrauch machen. Bayern, Hessen und Hamburg planen, große Vorräte zu kaufen. Andere Bundesländer wollen abwarten, ob der Ernstfall eintritt.

Schon jetzt verursacht das Killervirus wirtschaftliche Verluste in Milliardenhöhe. Als die Welt von der Epidemie in Thailand erfuhr, brach dort das Exportgeschäft zusammen. Und in stark von der Vogelgrippe betroffenen Gebieten in Indonesien verlor jeder fünfte Angestellte in kommerziellen Geflügelzuchten seinen Arbeitsplatz.

Quelle: Pressemitteilung NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND

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