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Soziologin behauptet: Stress ist ein modernes Statussymbol

Archivmeldung vom 27.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Immer mehr Menschen klagen über Probleme mit ihrem Zeitmanagement und zu viel Stress.

Stress aufgrund von Zeitmangel ist nach Auffassung der Soziologin Nadine Schöneck ein Mythos. «Das Gros der Deutschen behauptet von sich, dass es ein Zeitproblem hat.

Aber wenn man genauer nachfragt, merkt man, dass sich erstaunlich wenige Menschen Gedanken um Zeit machen», sagte die Zeitforscherin von der Fernuniversität in Hagen im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Mit der Umstellung auf die Sommerzeit geht am kommenden Wochenende eine Stunde verloren. Die Umstellung der Funkuhren in Deutschland und in weiten Teilen Europas wird von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig überwacht.

In ihrer Dissertation zum Zeitempfinden von Erwerbstätigen fand Schöneck heraus, dass nur ein Drittel ihrer Interviewpartner tatsächlich gestresst war. «Wenn man betrachtet, wie populär das Thema Zeitmanagement ist, muss man den Eindruck haben, dass Zeitprobleme sehr, sehr verbreitet sind», sagte die 33-Jährige. Dem sei aber nicht so. Vielmehr sei es «in», im Stress zu sein: «Zeitknappheit ist ein immaterielles Statussymbol. Keine Zeit zu haben signalisiert, wichtig und bedeutend zu sein. Das zieht sich durch alle sozialen Schichten und fängt schon bei jungen Leuten an», erklärte die Soziologin.

In ihrer nicht-repräsentativen Untersuchung kristallisierten sich vier Typen heraus, die unterschiedlich mit Zeit umgehen. Der robuste Zeitpragmatiker und der zufriedene Zeitstrategielose gehen demnach gelassener mit Zeit um als der egozentrische Zeitsensible und der reflektierende Zeitgestresste, die in ihrem Alltag mehr Beschleunigung empfinden. «Es fühlen sich bei weitem nicht alle Erwerbstätigen gestresst», hat Schöneck herausgefunden. Tendenziell seien es eher Personen mit höherem Berufs- und Schulabschluss, die über Zeit nachdenken und von Zeitproblemen berichten.

Die Zeitumstellung hält sie für kein Problem: «Dadurch, dass die Menschen heutzutage so viel durch die Welt fliegen, kennen sie den Verlust von einer oder mehreren Stunden. Deswegen denke ich, dass diese eine Stunde von den meisten relativ gut weggesteckt wird.» Schönbeck selbst freut sich auf die Sommerzeit: «Ich bin Hobbysportlerin und freue mich, wenn ich im Hellen trainieren kann.» Die in Bochum lebende promovierte Soziologin ist leidenschaftliche Marathonläuferin.

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