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Depressive haben oft auch Darmprobleme

Archivmeldung vom 08.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixabay.com, Elionas2
Bild: pixabay.com, Elionas2

Menschen mit Depressionen haben häufig auch Probleme mit dem Darm. Eine Studie der Columbia University legt nahe, dass bei manchen Patienten beide Erkrankungen auf geringe Serotoninwerte zurückzuführen sind. Bei Mäusen zeigte sich, dass ein Mangel an Serotonin in den Neuronen des Darms zur Verstopfung, genauso wie ein Serotoninmangel im Gehirn zu Depressionen führen kann. Laut den in "Gastroenterology" veröffentlichten Ergebnissen kann eine Therapie, welche die Serotoninwerte in Darm und Gehirn erhöht, bei beidem helfen.

Experimente mit Mäusen

Der Serotoninmangel im Darm verringerte bei den untersuchten Patienten die Zahl der Neuronen im Darm, führte zur Verschlechterung der Darmschleimhaut und verlangsamte den Transport durch den Verdauungstrakt. Laut Forschungsleiterin Kara Gross Margolis litten die Mäuse an Verstopfung und wiesen die gleichen Veränderungen auf wie Menschen.

In früheren Studien litten die gleichen Tiere auch unter Symptomen einer Depression. Die für die Studie eingesetzten Tiere verfügten über eine genetische Mutation, die bei Menschen mit schweren Depressionen in Verbindung steht und die Fähigkeit der Neuronen, in Gehirn und Darm Serotonin zu bilden, beeinträchtigt.

Ein von Marc Caron und Jacob Jacobsen von der Duke University http://duke.edu entwickeltes experimentelles Medikament erhöhte die Serotoninwerte der Neuronen im Darm und linderte die Verstopfung. Bei dieser Therapie wird 5-HTP, ein Vorläufer von Serotonin, langsam freigesetzt. Ein Teil der Wirkung ist auf die Erhöhung der Anzahl der Neuronen im Darmtrakt der erwachsenen Mäuse zurückzuführen.

Auch Alter ausschlaggebend

Die Entdeckung dieser Verbindung zwischen einer Erkrankung des Gehirns und des Darms, könnte neue Therapien ermöglichen, bei denen beide behandelt werden. Laut Margolis ist die aktuelle Studie auch eine der ersten, die zeigt, dass eine Neurogenese im Darm möglich ist und Anomalien in diesem Organ korrigiert werden können. Sie könnte auch bei der Behandlung anderer Arten von Verstopfung hilfreich sein.

Die Anzahl der Neuronen im Darm verringert sich auch mit dem Alter. Die Experten gehen davon aus, dass dieser Verlust eine Ursache von Verstopfung bei älteren Menschen sein könnte. Laut Margolis könnte der Einsatz von langsam freigesetztem 5-HTP neue Behandlungen für Krankheiten eröffnen, die eine Bildung neuer Neuronen im Darm erfordern. Entscheidend dabei sei die langsame Freisetzung von 5-HTP.

Ein Medikament, das 5-HTP rasch freisetzt, steht bereits zur Verfügung. Es ist aber wenig wirksam, da das Serotonin deaktiviert wird, bevor es wirksam werden kann. Klinische Studien des neuen Medikaments mit Patienten mit behandlungsresistenten Depressionen sind bereits geplant. Weitere Tests, auch für die Behandlung von Verstopfungen, sind ebenfalls vorgesehen. Fast ein Drittel der Patienten mit Depressionen leidet auch an chronischer Verstopfung.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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