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Zwischen Euphorie und Schwermut

Archivmeldung vom 20.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Erst himmelhoch jauchzend und dann zu Tode betrübt. Der Freundeskreis mag es als nervende Launen interpretieren, doch hinter extremen Stimmungsschwankungen kann sich eine manisch-depressive Erkrankung verbergen. Dann ist ein Facharzt gefragt.

Unerklärliche Wechsel zwischen Euphorie und Schwermut könnten auf  einem gestörten Stoffwechsel im Gehirn basiert. «Die Betroffenen sind nicht etwa launisch, sondern ernsthaft krank», betont Michael Bauer von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde.

Die Symptome einer bipolaren Störung sind laut Bauer ausgesprochen vielfältig: «In den manischen Phasen sind die Patienten nicht selten übertrieben gut gelaunt, sie strotzen trotz wenig Schlaf vor Energie, sind überaktiv, aber auch rastlos, unkonzentriert, gereizt und überschätzen sich leicht.» In den depressiven Phasen dominierten hingegen Selbstzweifel, Antriebslosigkeit und Interessenverlust. Ausprägung, Dauer und Häufigkeit der Phasen könnten stark variieren. Auch gebe es Mischformen.

Etwa ein bis drei Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind nach Angaben des Experten von einer bipolaren Störung betroffen. Viele Patienten erlebten ihre erste Krankheitsepisode etwa um ihr 18. Lebensjahr herum, doch meist werde die Störung erst später erkannt - wenn überhaupt. Schätzungen zufolge finde nur ein Drittel der Betroffenen den Weg zum Hausarzt, und nur zehn Prozent suchten einen Psychiater auf.

«Diese Zahlen sind erschreckend», sagt Bauer: «Denn den Menschen kann effektiv geholfen werden, Selbstmorde könnten verhindert werden.» Der Direktor der Dresdner Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie bezeichnet es als besonders wichtig, anfangs Schamgefühle bei den Patienten abzubauen. Außerdem sprechen viele der Betroffenen laut Bauer gut auf Psychotherapie und Medikamente an, die in den Akutphasen und auch vorbeugend wirken können.

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