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Zeitung: Weniger Menschen warten auf Organe

Archivmeldung vom 10.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Thorben Wengert  / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Die Zahl der Patienten, die auf ein Spenderorgan warten, ist deutlich zurückgegangen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" . Demnach haben deutsche Transplantationszentren im vergangenen Jahr nur 10.800 Menschen für die Warteliste bei der Stiftung Eurotransplant gemeldet. In den vergangenen Jahren waren es rund 12.000 Patienten, berichtet die Zeitung.

Wie es zu dem Rückgang kommt, darüber kann die Stiftung der SZ zufolge nur mutmaßen. Demnach sind die wesentlichen Gründe für den Rückgang der Patienten auf der Warteliste wohl bei den Ärzten zu suchen. Diese wägen offenbar stärker ab, bevor sie einen Patienten listen. Mitunter hätten sie entschieden, gesünderen Patienten eine andere Behandlung anzubieten als die belastende Transplantation. Und schwerstkranke Patienten würden seltener gelistet, weil sie auch mit einem neuen Organ oft nur geringe Überlebenschancen hätten. "Es wird jetzt über jeden einzelnen Patienten ausführlich diskutiert", sagte Eurotransplant-Präsident Bruno Meiser der SZ. "Ärzte sind vorsichtiger geworden bei der Indikation."

Hintergrund sei dabei auch, dass seit dem Transplantationsskandal, bei dem mehrere deutsche Universitätsklinika einzelne Patienten bei der Vergabe von Spenderlebern bevorzugten, nicht mehr einzelne Ärzte über die Aufnahme auf die Warteliste entscheiden, sondern Teams von mindestens drei Medizinern. Der Vorsitzende der Ethikkommission der Deutschen Transplantationsgesellschaft, Richard Viebahn, sagte der SZ zudem, dass manche Patienten selbst auf die Listung verzichten, weil sie durch die intensive Berichterstattung in den Medien über das Für und Wider von Transplantationen erfahren haben, dass Transplantationen für die Empfänger keineswegs simpel sind.

Auffällig sei die verkürzte Liste vor allem bei zwei Organen: Während ebenso viele Menschen wie vor fünf Jahren auf Herzen und Nieren warteten, seien es bei Lunge und Leber rund 30 Prozent weniger als noch im Jahr 2009. Bei der Lunge entscheiden der SZ zufolge seit kurzem Messwerte der Körperfunktionen und weniger die Ärzte darüber, ob ein Patient überhaupt gelistet werden darf. Die Leber wiederum sei nicht nur das Organ, bei dem die Warteliste in der Vergangenheit besonders oft manipuliert worden sei. Hier sei auch Kritik laut geworden, dass zuletzt viel zu kranke Patienten transplantiert worden seien. Viele von ihnen seien schon im ersten Jahr nach der Transplantation gestorben - und mit ihnen auch das gespendete Organ.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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