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Ein Pilzmedikament hilft bei Asthmabeschwerden

Archivmeldung vom 29.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Britische Forscher haben in einer kleinen Studie festgestellt, dass man mittels einer antibiotischen Behandlung die Asthmabeschwerden betroffener Menschen lindern könnte. Bei ihren Probanden zeigte sich in knapp dreißig Prozent der Fälle ein positiver Effekt, wenn sie mit Itraconazol therapiert wurden.

Ein großer Teil der Patienten mit schwerem Asthma reagiert allergisch auf Bestandteile von Pilzen, die in der Atemluft enthalten sind. Diese Menschen können von einer antibiotischen Therapie profitieren, die normalerweise nur gegen Pilzinfektionen eingesetzt wird, berichten britische Forscher. In einer kleinen Studie linderte die Einnahme von Itraconazol die Asthmabeschwerden bei etwa jedem dritten Probanden deutlich. Möglicherweise spielen Pilzallergien bei schwerem Asthma eine bisher unterschätzte Rolle, schreiben die Mediziner im "American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine".

"Unsere Studie zeigt, dass es sich lohnt, eine orale Pilztherapie bei schwer behandelbaren Asthmapatienten zu testen. Zwar wird Itraconazol nicht jedem helfen, doch wenn es wirkt, ist der Effekt dramatisch", sagt David Denning vom University Hospital of South Manchester. Er und seine Kollegen wählten für ihre Doppelblindstudie 58 Patienten mit schwerem Asthma aus, die gegen mindestens einen von sieben getesteten Pilzen allergisch waren. Die Probanden nahmen 32 Wochen lang zweimal täglich 200 Milligramm Itraconazol oder ein Placebo ein. Bei 62 Prozent bewirkte das Antimykotikum eine beträchtliche Verbesserung der asthmatischen Beschwerden, die mithilfe eines standardisierten Fragenkatalogs vor und nach der Therapie ermittelt wurden. Allerdings ließ diese Wirkung vier Monate nach Abbruch der Behandlung wieder nach.

Die Forscher vermuten, dass die mit der Atemluft in die Lunge gelangten Pilzbestandteile, die für gesunde Menschen harmlos sind, bei den Asthmapatienten Entzündungsreaktionen auslösen und die Asthmabeschwerden verstärken. Ob die Wirkung von Itraconazol darauf beruht, dass es das Wachstum von Pilzen in der Lunge, im Darm oder auf der Haut hemmt, oder ob das Medikament direkt auf das Immunsystem einwirkt, ist noch nicht bekannt. Um diese Frage zu klären, sind größere Studien nötig, die auch untersuchen müssten, warum die antimykotische Therapie nicht bei allen Asthmapatienten mit Pilzallergien wirksam ist.

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