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Drogenbeauftragte: Eine halbe Million Deutsche leiden unter Glücksspielsucht

Archivmeldung vom 15.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixelio.de, Thomas Siepmann
Bild: pixelio.de, Thomas Siepmann

Rund eine halbe Million Menschen in Deutschland sind nach Angaben der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler vom Glücksspiel abhängig. Vor dem ersten Bundeskongress zum Glücksspielwesen an diesem Dienstag in Berlin sagte die CSU-Politikerin in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Diese Menschen haben ein pathologisches oder problematisches Glücksspielverhalten." Vor allem Spielautomaten in Spielhallen oder Kneipen seien mit dem erhöhten Risiko der Abhängigkeit verbunden.

Aber auch Online-Glücksspiele wie Internetcasinos sowie Poker und Sportwetten im Netz würden immer beliebter und könnten süchtig machen. Mortler warnte: "Gerade beim Internetspiel gibt es Auswüchse, die ich hoch problematisch finde." Besonders gefährdet seien vor allem junge Männer mit ausländischen Wurzeln, Langzeitarbeitslose und Menschen mit niedrigen Bildungsabschlüssen. Der Trend zeige nach oben: "Gerade die 18- bis 20-Jährigen spielen heute mehr als noch vor wenigen Jahren", sagte die Drogenbeauftragte.

Bei dem Bundeskongress zum Glücksspielwesen beraten Experten an zwei Tagen über Glücksspiel und die gesetzlichen Vorgaben dafür. Das Glücksspiel ist in Deutschland gesetzlich geregelt, wobei die Bundesländer für die Vorgaben zuständig sind. Der Glücksspielstaatsvertrag steht immer mehr in der Kritik, weil etwa die Vergabe von Online-Lizenzen stockt und der Kampf gegen illegales Glücksspiel im Internet nicht vorankommt. Mortler sagte: "Ich appelliere an die Bundesländer, ihrem Auftrag zur Regulierung des Glücksspielmarktes endlich nachzukommen und juristisch wasserdichte Lösungen zu finden." Die Richter am Europäischen Gerichtshof hätten bemängelt, dass die bisherigen Regelungen nicht dem EU-Recht entsprächen. Daher müssten die Regeln für die Konzessionsverfahren dringend überarbeitet werden. "Um Spieler wirkungsvoll zu schützen, müssen wir rechtsfreie Räume vermeiden und die bestehenden Regelungslücken schnellstmöglich schließen", forderte die Drogenbeauftragte.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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