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Ärztepräsident will Vorsorgeuntersuchungen auf den Prüfstand stellen

Archivmeldung vom 24.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Frank Ulrich Montgomery Bild: montgomery.de
Frank Ulrich Montgomery Bild: montgomery.de

Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery fordert, alle in Deutschland angebotenen Früherkennungsuntersuchungen auf den Prüfstand zu stellen. "Wir müssen Nutzen und Risiko der Vorsorgeuntersuchungen stärker hinterfragen als bisher", sagte Montgomery der "Berliner Zeitung". Studien zu Screening-Programmen zeigten, dass sich die Zahl der Todesfälle durch derartige Untersuchungen nur marginal senken lasse. Außerdem könne man mit diesen Tests in der Regel nur die Menschen erreichen, die sich ohnehin um ihren Körper kümmerten. "Nötig ist eine wissenschaftliche Analyse aller Statistiken, die es zu den Vorsorgeuntersuchungen gibt, um das Verhältnis von Nutzen und Risiko besser zu bestimmen", betonte der Ärztepräsident.

Er wies das auch in der Ärzteschaft verwendete Argument zurück, eine offene Diskussion über die Problematik sei kontraproduktiv, weil sie Patienten von diesen Vorsorgeuntersuchungen abhalte. "Man kann derartige Debatten heutzutage nur in völliger Transparenz und Offenheit führen", sagte Montgomery. Die Patienten hätten ein Recht darauf, umfassend aufgeklärt werden.

Über Sinn und Zweck von Vorsorgetests wird in der Wissenschaft seit einiger Zeit intensiv diskutiert. Umstritten ist etwa der Nutzen der Tastuntersuchung auf Prostatakrebs oder des Hautkrebs-Screenings. Auch das Mammographie-Screening wird neuerdings stärker hinterfragt. Zuletzt hatte unter anderem Deutschlands oberster Medizin-Prüfer, der Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) Jürgen Windeler, eine nüchterne Debatte über diese Tests gefordert. Nach seiner Ansicht liegen bei vielen der angebotenen Untersuchungen Nutzen und Schaden zu dicht beieinander, beispielsweise durch die Strahlenbelastung oder durch falsche positive Befunde.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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