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Studie: Privatpatienten leiden unter hohen Beiträgen

Archivmeldung vom 02.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Benjamin Klack / pixelio.de
Bild: Benjamin Klack / pixelio.de

Immer mehr Privatpatienten leiden unter steigenden Beiträgen in der privaten Krankenversicherung. Die Prämien seien "aufgrund hoher Ausgabenzuwächse seit Jahren stark gestiegen und bedeuten für eine wachsende Zahl von Privatversicherten eine erhebliche Belastung", heißt es in einer noch unveröffentlichten Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), aus dem das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zitiert.

Die Forscher haben für ihre Untersuchung jeweils 1.000 Versicherte der gesetzlichen und der privaten Krankenkassen befragt. In der gesetzlichen Krankenversicherung würden sich immerhin 83,5 Prozent noch einmal sicher für ihre Kasse entscheiden. Bei den Privatversicherungen sind es nur 75,4 Prozent. "Die Unzufriedenheit nimmt mit dem Alter zu", schreiben die Wissenschaftler.

Jeder vierte privatversicherte Rentner bereue inzwischen seine Entscheidung. Um Geld zu sparen, wechseln deshalb immer mehr Menschen in billigere Tarife mit höherem Risiko. Knapp 23 Prozent der Privatversicherten gingen in den Jahren 2011 und 2012 diesen Schritt und akzeptierten eine höhere Selbstbeteiligung, um höhere Prämien zu vermeiden. Bei den Rentnern sind es sogar knapp 41 Prozent.

Rund 13 Prozent aller PKV-Versicherten entschieden sich laut Studie in den Jahren 2011 und 2012, in ihren Tarifen auf besondere Leistungen zu verzichten. Unter den Rentnern sind es 24 Prozent. Selbst die Basistarife, die die Branche inzwischen anbieten muss, um Privatpatienten vor dem Sturz in die Armut zu bewahren, helfen kaum weiter. Nach Daten der Einkommensstatistik Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) müssen rund 37.0000 erwachsene Privatversicherte von durchschnittlich 8.600 Euro pro Jahr leben.

Bahr will Krankgeschriebene vor Kassenwillkür schützen

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will es den gesetzlichen Krankenkassen erschweren, krankgeschriebene Arbeitnehmer in den Job zurückzuschicken. "Natürlich müssen die Kassen nachprüfen, ob hinter einer Krankmeldung auch wirklich eine Krankheit steckt", sagte Bahr der "Welt". "Falls Krankschreibungen pauschal, massenhaft und nur nach Durchsicht der Akten zurückgewiesen werden, dann ist das nicht in Ordnung."

Bahr sprach sich dafür aus, in Zweifelsfällen genaue Untersuchungen zur Pflicht zu machen. "Jeder Einzelfall muss gewürdigt werden", sagte der FDP-Politiker. "Wir haben es schon in der Pflege erreicht, dass Begutachtungen nicht allein nach Aktenlage geschehen. Der Betroffene muss angeschaut werden."

Im vergangenen Jahr wurden mehr als 200.000 krankgeschriebene Arbeitnehmer von den Krankenkassen wieder zurück an ihren Arbeitsplatz beordert. Das geht aus Daten des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) hervor. Demnach hatten die gesetzlichen Krankenkassen den Medizinischen Dienst im vergangenen Jahr in rund 1,5 Millionen Fällen gebeten, eine ärztlich festgestellte Arbeitsunfähigkeit medizinisch zu überprüfen.

In mehr als 234.000 Fällen urteilten die Gutachter des MDK, dass es aus medizinischer Sicht keinen Grund für die Fortsetzung der Arbeitsunfähigkeit gegeben habe und sie deshalb innerhalb von zwei Wochen beendet werden könne. "Es gibt Kassen, die von vornherein Krankschreibungen abgelehnt und dann darauf gesetzt haben, dass die Betroffenen sich nicht dagegen wehren", kritisierte Bahr. Tendenziell sinkt offenbar die Zahl der umstrittenen Krankschreibungen: Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle, die den Medizinischen Diensten zur Begutachtung vorgelegt werden, geht seit einigen Jahren zurück.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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