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Missbrauch bei Methadon

Archivmeldung vom 13.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Sabine Holzke / pixelio.de
Bild: Sabine Holzke / pixelio.de

Bei der Behandlung von Drogenabhängigen mit Ersatzstoffen wie Methadon gibt es offenbar große Probleme. Experten schätzen, dass in Nordrhein-Westfalen jeder zweite Methadon-Patient zusätzlich große Mengen anderer Drogen wie Heroin, Kokain, Alkohol oder Medikamente konsumiert.

Zudem blüht nach diesen Angaben der Handel mit Methadon, Polamidon und weiteren Ersatzstoffen in der Drogenszene. Rund 38 000 Männer und Frauen in NRW sind derzeit in der Substitutionsbehandlung: Sie erhalten auf Rezept Stoffe von Ärzten und Gesundheitsämtern, die sonst nur illegal erhältlich sind. Manche dieser Patienten können deshalb ein fast normales Leben führen. Der Landtagsabgeordnete und Mediziner Stefan Romberg (FDP) erkennt allerdings große Defizite. Er beruft sich auf Studien, nach denen jeder Zweite neben Methadon auch auf dem Schwarzmarkt beschafftes Heroin nimmt. "Da wird viel zu wenig hingeschaut, insbesondere in den Arztpraxen, die Methadon ausgeben", findet Romberg. Ärzte und Suchtexperten bestätigen dies auf Nachfrage der WAZ. "Beigebrauch, also die zusätzliche Einnahme von Drogen, ist ein Riesenproblem", erklärt Jost Leune vom Vorstand der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen in Hamm. "Wir bräuchten erstens viel mehr Kontrolle und zweitens eine bessere Betreuung der Patienten." In der Realität ist die psychosoziale Betreuung offenbar nur die Ausnahme. "Die Kassen zahlen diese Betreuung nicht, also findet sie auch selten statt", sagt Joachim Alxnat, Leiter der Düsseldorfer Drogenhilfe. Andreas Rohde, der in einer Klinik in Hamm Beigebrauchs-Entzüge durchführt, unterstreicht das: "Besonders kritisch ist die sogenannte ,Take-Home-Vergabe'. Da bekommen die Patienten den Stoff mit nach Hause. Viele verkaufen ihn dann weiter." Das NRW-Gesundheitsministerium erklärt dazu, die "Take-Home-Vergabe" sei aber "nur unter strengen Voraussetzungen und zeitlich befristet im Einzelfall möglich".

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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