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Luft wirkt wie Zigarettenrauch

Archivmeldung vom 18.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Neu entdeckte Partikel in der Luft entfalten im Körper eine ähnliche gefährliche Wirkung wie Tabakqualm – ein möglicher Grund dafür, warum auch Nichtraucher an Lungenkrebs erkranken können.

Jenseits der Risiken des Passivrauchens haben US-amerikanische Forscher eine weitere Gefahrenquelle für die jungfräulichen Lungen von Nichtrauchern ausgemacht: metallhaltiger Feinstaub. An seiner Oberfläche bilden sich hochaggressive Moleküle, sogenannte freie Radikale. Sie wirken ähnlich wie die Partikel, die während Verbrennungsprozessen entstehen. Einmal eingeatmet, können sie die Erbsubstanz verändern und so Zellen entarten lassen. „Wir wissen schon lange, dass freie Radikale aus dem Tabakrauch eine verheerende Wirkung auf den Körper haben“, erklärt Studienleiter Barry Dellinger von der Louisiana State University in Baton Rouge. „Aufgrund unserer Untersuchung wissen wir, dass auch Partikel, die in der Luft entstehen, lebensgefährlich sein können.“ Und sie sind allgegenwärtig: Über die Atemluft inhaliert ein Mensch im Schnitt täglich mehr als 300-mal so viele freie Radikale wie im Qualm einer Zigarette stecken, sagen die Forscher.

Widerstandsfähige Radikale

Die Existenz von freien Radikalen in der Luft ist schon seit Jahren bekannt. Sie entstehen beispielsweise durch photochemische Reaktionen, wie jene, durch die sich Ozon bildet. Normalerweise existieren sie nur für Sekundenbruchteile. Anders die neu entdeckten Radikale: Sie können mehrere Tage überdauern, beobachtete das Forscherteam. Die Wissenschaftler gaben den Partikeln daher den Namen: persistente freie Radikale (PFR).

PFR befinden sich auf der Oberfläche von kupfer- oder eisenhaltigen Nanopartikeln, die beispielsweise auftreten, wenn Abgase aus Auspuffen oder Schornsteinen abkühlen. Auf diesen lagern sich spezielle ringförmige Moleküle an, die bei Kontakt mit Wasser oder Sauerstoff freie Radikale bilden. Mit dem Wind können sie erhebliche Distanzen zurücklegen.

Die Forscher vermuten, dass PFR ein wesentlicher Grund dafür sind, warum auch Nichtraucher an rauchertypischen Krankheiten wie COPD und Lungenkrebs leiden können. Rund zehn bis 15 Prozent aller Lungenkrebspatienten haben in ihren Leben nie geraucht. Um den Zusammenhang zwischen PFR und diesen Erkrankungen endgültig zu beweisen, seien aber noch weitere Untersuchungen nötig, betonen die Wissenschaftler.

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