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Langzeit-Analyse zeigt: Diabetes breitet sich in Deutschland unaufhaltsam aus

Archivmeldung vom 22.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Diabetische Retinopathie Bild: de.wikipedia.org
Diabetische Retinopathie Bild: de.wikipedia.org

Eine neue Langzeit-Studie belegt die starke Zunahme von Diabetes in Deutschland: Innerhalb von nur acht Jahren wurde bei rund zwei Millionen Menschen die Zuckerkrankheit neu diagnostiziert. Waren im Jahr 2000 noch 5,36 Millionen Deutsche wegen Diabetes in Behandlung, so stieg diese Zahl kontinuierlich an auf 7,33 Millionen im Jahr 2007. Auch die Diabetes-bezogenen Krankheitskosten wuchsen stetig und betragen inzwischen 10% aller Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung. Diese Trends zeigen Langzeitdaten der „Costs of diabetes mellitus“ (CoDiM)-Studie, die heute in der Zeitschrift Experimental and Clinical Endocrinology & Diabetes erschienen ist.1

In der CoDiM-Studie werden die Erkrankungshäufigkeit und Kosten des Diabetes in Deutschland untersucht. Grundlage dafür sind pseudonymisierte Krankenkassendaten der AOK Hessen, aus denen die PMV-Forschungsgruppe an der Universität Köln die Zahlen für Gesamtdeutschland hochrechnet. Im Unterschied zu vielen anderen Studien ist es mit der bei CoDiM angewendeten Methode möglich zu berechnen, wie hoch die durch Diabetes und seine Folgeschäden verursachten spezifischen Kosten im Vergleich zu den Kosten von vergleichbaren Versicherten ohne diese Erkrankung sind.

Trends bei den Diabetes-Ausgaben pro Patient

So zeigt die CoDiM-Auswertung für die Jahre 2000 bis 2007, dass die gesamten medizinischen Kosten für einen Versicherten mit Diabetes das 1,8-Fache im Vergleich zu einem durchschnittlichen Versicherten ohne diese Stoffwechselkrankheit betragen. Dieser Faktor blieb im Untersuchungszeitraum annähernd konstant.

Die Ausgaben der Krankenkasse für einen Diabetespatienten stiegen in acht Jahren nur sehr gering: Mit einer Zunahme der Diabetes-spezifischen Kosten um 8,5 Prozent lagen sie unterhalb der Inflationsrate und weit unterhalb des Anstiegs der Krankenkassen-Ausgaben für einen durchschnittlichen Versicherten (hier betrug der Kostenanstieg 14,7 Prozent).

Bei denjenigen Patienten, die mit Insulin plus Blutzucker senkenden Tabletten behandelt werden, sanken die medizinischen Ausgaben in diesem Zeitraum sogar um 15 Prozent. „Diese Behandlungsform hat sich in den letzten Jahren bei Typ 2 Diabetes stark verbreitet, sie ermöglicht eine rechtzeitige Umstellung auf die Insulintherapie schon in der Hausarztpraxis“, erklärt dazu Dr. Gundula Schneidewind, Director Public and Government Affairs bei Novo Nordisk und selbst Ärztin. „Durch eine gute Therapie kann das Risiko für Folgeschäden wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen und Amputationen vermindert werden. Das vermeidet viel Leid für die Betroffenen, verringert Krankenhausaufenthalte und spart Kosten.“

Diabetes stellt das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen

Trotzdem stellt die Zuckerkrankheit eine zunehmende Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem dar: Bezogen auf Deutschland insgesamt sind die Diabetes-spezifischen Kosten innerhalb von acht Jahren um rund 50 Prozent gestiegen. Allein die gesetzlichen Krankenversicherungen gaben für Diabetes im Jahr 2007 mehr als 19 Milliarden Euro aus, das sind zehn Prozent ihres Budgets. Verantwortlich dafür ist vor allem die starke Zunahme der Erkrankungszahlen (plus 37 Prozent).

Dr. Schneidewind mahnt daher: „Aufklärung und Prävention müssen einen höheren Stellenwert erhalten. Aber auch die Weiterentwicklung von Therapiemöglichkeiten muss gefördert werden, um die Herausforderung Diabetes in Deutschland zu meistern.“

Quelle: Novo Nordisk Pharma GmbH

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