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Merkel will mehr Digitalisierung in der Medizin

Archivmeldung vom 10.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Cristine Lietz / pixelio.de
Bild: Cristine Lietz / pixelio.de

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die Digitalisierung in der Medizin und im Gesundheitswesen voranzutreiben. Es gelte, Rückstände aufzuholen, sagte Merkel in ihrem neuen Video-Podcast. Sie plädierte dafür, in der Gesundheitsforschung Verfahren zu beschleunigen und die elektronische Gesundheitsakte einzuführen.

Die Vorstellung von einem Chirurgen, der mit einer Datenbrille ausgestattet sei und robotisch assistierte Instrumente bediene, sei neu, aber auch endoskopische Operationen seien erst eine Neuheit gewesen, so Merkel. Viele Krankenhäuser könnten nicht auf alles spezialisiert sein. Deshalb sei es gut, wenn man durch die Vernetzung auf weit entferntes Expertenwissen zurückgreifen könne. Robotische Operationen verglich Merkel mit dem autonomen Fahren.

Auch bei der Operationstechnik müsse der Maßstab sein, wo die geringsten Fehler passierten und die Unsicherheiten am geringsten seien. "Und wenn das so ist", sagte Merkel, "dann muss man das anwenden." Darauf angesprochen, dass die wesentlichen Entwicklungsimpulse bei der Digitalisierung der Medizintechnik aus den USA, aus Japan und aus China kommen, sagte die Kanzlerin, man müsse sich überlegen, wie sich Verfahren beschleunigen ließen. "Unser Ziel in der Gesundheitsforschung - und deshalb haben wir ja auch in der Hightech-Strategie da einen Schwerpunkt gesetzt - muss ja sein, auch Rückstände aufzuholen."

Bei der Ausschreibung von Forschungsprojekten müsse man mit dem Forschungsministerium darüber sprechen, was Forscher behindert. "Da werden sich Wege finden", sagte die Bundeskanzlerin. Mit Blick auf die elektronische Gesundheitsakte hält sie Überzeugungsarbeit für notwendig. Hier gebe es noch "innere Vorbehalte". Deshalb sei es wichtig, alle Datenschutzfragen gut zu klären; das E-Health-Gesetz sei eine Rechtsgrundlage, "mit der man schon Einiges anfangen kann".

Und dann müsse man den Menschen immer wieder sagen, welche Vorteile die elektronische Gesundheitsakte habe: Dass man genau überprüfen könne, wer sie benutzt habe, und dass man "datensparsam" leben könne, weil alles, was schon einmal erhoben sei, nicht erneut erhoben werden müsse. Einen Fortschritt verspricht sich die Bundeskanzlerin in diesem Zusammenhang von dem "Bürgerportal", dessen Einrichtung mit den Ländern für die nächste Legislaturperiode verabredet ist. Jeder Bürger habe "bei allem, was er an Dienstleistungen vom Staat in Anspruch nimmt", einen Zugang. Das könne man dann auch von den Krankenkassen erweitern.

"Und da wird dann auch die elektronische Gesundheitsakte - aus meiner Sicht - ihren Platz finden", erklärte Merkel. Beim Thema "Big Data", bei der Verwendung anonymisierter Daten in großen Mengen, hält Merkel es für notwendig, "sehr offen" zu sein und zu versuchen, "daraus eben auch neue Anwendungen zu machen". Die Bundeskanzlerin verwies auf die Erfahrungen mit dem Krebsregister, welches seit 2013 besteht. "Daraus können wir sehr, sehr viele Informationen gewinnen, die dann anderen wieder helfen." Man müsse einfach akzeptieren, dass große Datenmengen neue Erkenntnisse mit sich brächten. Die europäische Datenschutzgrundverordnung regele ab Mai 2018 "wie der Datenschutz mit dem Verwenden großer Datenmengen zusammengebracht werden kann". Das werde sicherlich auch in der Gesundheit eine große Rolle spielen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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