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Häufige Infekte und schlechter Schlaf

Archivmeldung vom 24.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Eine verstopfte Nase gehört zu fast jeder Erkältung. Wenn die gereizten Schleimhäute anschwellen, verengen sich die Nasengänge und das Atmen fällt schwer. Viele Menschen leiden allerdings auch ohne Schnupfen unter einer behinderten Nasenatmung.

Eine der häufigsten Ursachen dafür ist eine verkrümmte Nasenscheidewand. «Beim Sprechen klingen die Patienten meist leicht verschnupft, dazu bekommen sie oft nur schwer Luft durch die Nase», sagt der Geraer Nasenchirurg Andreas Müller. Erleichterung kann ein operativer Eingriff bringen.

Bei den wenigsten Menschen ist die Scheidewand zwischen den beiden Nasenhöhlen vollkommen gerade. Das sogenannte Septum, das hauptsächlich aus Knorpel, Knochen und zwei darüberliegenden Schleimhäuten besteht, ist bei manchen allerdings so stark verbogen, dass verengte Stellen in den Nasengängen entstehen, durch die nur wenig Luft strömen kann. «Diese Verformungen können sowohl angeboren sein oder auch die Folge eines Unfalls», erklärt Müller. Vor allem bei Kindern blieben Nasenbrüche manchmal unbemerkt. Gebrochene Partien wüchsen danach zwar wieder zusammen, oft allerdings schief.

Solch verengte Nasen verursachen in der Regel weitere Beschwerden. Ohne es zu merken, atmen die Betroffenen oft verstärkt durch den Mund, was häufige Halsinfekte oder einen unruhigen Schlaf nach sich ziehen kann. Dazu steigt die Anfälligkeit für virale Infekte, die obendrein langwierige Nebenhöhlenentzündungen mit sich bringen können. «Wenn die Patienten längerfristig unter solchen Beschwerden leiden, sollten sie eine Operation in Betracht ziehen», rät der Göppinger Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Chirurg Michael P. Jaumann.

Zuvor muss allerdings geklärt werden, ob tatsächlich eine verkrümmte Scheidewand für die Beschwerden verantwortlich ist. Denn in manchen Fällen könnten auch andere Ursachen dahinterstecken, zum Beispiel zu große Nasenmuscheln oder allergiebedingte Schwellungen der Schleimhäute, sagt Jaumann. «Besonders wenn die Atemprobleme nur einseitig auftreten, deutet dies meistens auf eine Scheidewandverkrümmung hin», erläutert der HNO-Arzt.

Sofern nur die Scheidewand begradigt werden muss, kann die erforderliche Operation auch ambulant erfolgen. In der Regel muss aber laut Müller ein drei- bis sechstägiger Klinikaufenthalt eingeplant werden. Kinder und Jugendliche dürfen allerdings erst unters Messer, wenn das Wachstum des Gesichts abgeschlossen ist: Meist ist dies mit etwa 17 Jahren der Fall.

Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten. «Oft haben die Patienten aber auch ein ästhetisches Problem, weil zum Beispiel ihre gesamte Nase schief ist», berichtet Müller. Zusätzliche schönheitschirurgische Operationen an der äußeren Nasenform müssten die Patienten privat bezahlen, wenn kein zwingender medizinischer Grund vorliege.

Obwohl die Septum-Begradigung mittlerweile zu den Routineoperationen im HNO-Bereich zählt, lohnt es sich nach Ansicht der Experten, nach einem routinierten Operateur Ausschau zu halten. «Ein schonender Umgang mit der empfindlichen Nasenschleimhaut ist bei der OP das A und O», betont Jaumann. Denn um die Verformungen an Knorpel oder Knochen abtragen zu können, müssen zunächst die darüberliegenden Schleimhäute vorsichtig entfernt werden. Von Laser-OPs am Septum ist deshalb nach dem Urteil beider Fachleute abzuraten. «Bei der starken Hitze gehen die Flimmerhärchen auf der Schleimhaut kaputt», sagt Jaumann.

Die meisten Patienten haben nach der OP laut Müller und Jaumann etwa drei bis vier Wochen lang mit Beeinträchtigungen zu kämpfen. Die erforderliche Tamponage der Nasenlöcher werde meist schon nach wenigen Tagen entfernt. Trockene Schleimhäute oder eine vermehrte Borkenbildung in der Nase könnten meist mit Salben oder Meerwasser-Nasensprays behoben werden. «Auf jeden Fall müssen wir den Patienten in dieser Zeit das Naseputzen verbieten, weil es sonst zu Komplikationen kommen kann», sagt Müller.

Obwohl die Operation laut Müller meist Erleichterung bringt, gibt es keine Erfolgsgarantie. «Man kann den Patienten leider nicht versprechen, dass sich die Nasenatmung nach der Operation verbessert», sagt der Chirurg. Manche hätten noch längere Zeit mit trockenen und gereizten Schleimhäuten zu kämpfen. In durchschnittlich etwa einem Prozent der Fälle blieben zudem durch Operationsfehler Löcher in der Nasenscheidewand zurück. Darüber hinaus könne sich der operierte Knorpel auch wieder verschieben oder verbiegen, so dass erneut Verengungen entstünden.

In einigen Fällen werde deshalb eine weitere OP notwendig, sagt Müller. Diese könne allerdings frühestens nach einem Jahr vorgenommen werden, denn der Nase und den Schleimhäuten müsse eine gewisse Erholungszeit eingeräumt werden.

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