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Neue Hoffnung bei Schlaganfällen

Archivmeldung vom 16.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Bereits seit längerer Zeit ist bekannt, dass der menschliche Körper in geringem Maße Kohlenmonoxid bildet und diesen zur Kreislaufregulierung verwendet. Wissenschaftler von der Johns Hopkins University haben nun die Verwendung von Kohlenmonoxid bei der Vermeidung von Spätschäden untersucht.

Das Gas Kohlenmonoxid, eher bekannt als Atemgift, könnte Schlaganfallpatienten möglicherweise vor schweren Gehirnschäden bewahren. Zu diesem Schluss kommen amerikanische Mediziner nach Versuchen an Mäusen. Atmeten die Tiere Luft mit etwas Kohlenmonoxid ein, verkrafteten sie die plötzliche Wiederherstellung des Blutflusses relativ gut.

Allein in Deutschland erleiden jährlich etwa 150.000 Menschen einen Schlaganfall. Ihr Gehirngewebe wird nicht nur durch die mangelnde Blutversorgung geschädigt. Folgenschwer kann auch eine Welle freier Radikale sein, die durch das Wiedereinsetzen der Durchblutung ausgelöst wird. Laut Sylvain Doré von der Johns Hopkins University deuten die neuen Resultate auf einen möglichen Ansatz zur Vorbeugung solcher Reperfusionsschäden hin.

Aus früheren Studien wisse man, dass der Körper geringe Mengen von Kohlenmonoxid zur Regulierung des Kreislaufsystems bilde, so Doré weiter. Der Anästhesist und sein Team untersuchten diese Funktion genauer, indem sie bei Mäusen eine Gehirnarterie abklemmten, um einen Schlaganfall zu simulieren. Nach ein bis drei Stunden öffneten sie das Gefäß wieder, bis dahin atmeten einige Tiere Luft mit 250 ppm Kohlenmonoxid.

Bei den Folgeuntersuchungen zeigten sich verblüffende Unterschiede, berichtet die Gruppe im Fachblatt “Neurotoxicity Research”. Hatten die Tiere reine Luft geatmet, waren bei ihnen knapp 50 Prozent des Hirngewebes geschädigt. Hatte die Atemluft dagegen Kohlenmonoxid enthalten, lag der Wert bei knapp 20 Prozent. Dieser Effekt spiegelte sich auch in den Reaktionen der Tiere auf verschiedene Reize und in ihrer Bewegungsfähigkeit wider.

Hinsichtlich der Unterschiede habe es keine Rolle gespielt, ob der künstliche Schlaganfall eine oder drei Stunden gedauert habe, betont Doré. Diese Beobachtung sei umso wichtiger, als viele Opfer eines Schlaganfalls nicht umgehend in ärztliche Behandlung kämen. Nun müsse genauer untersucht werden, auf welchen Mechanismen der schützende Effekt des Kohlenmonoxids beruhe.

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