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Bioverträgliches Hydrogel rettet das Augenlicht

Archivmeldung vom 22.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Neues Hydrogel (links) bleibt transparent. Bild: Takamasa Sakai, u-tokyo.ac.jp
Neues Hydrogel (links) bleibt transparent. Bild: Takamasa Sakai, u-tokyo.ac.jp

Forscher an der Universität Tokio haben ein bioverträgliches Gel entwickelt, das als Ersatz für einen erkrankten Glaskörper im Auge genutzt werden kann. Versuche mit Kaninchen waren bereits erfolgreich. Die gallertartige glasklare Masse im Auge zwischen Retina und Linse muss manchmal wegen einer Operation beispielsweise an der Retina ganz oder teilweise entfernt werden. Damit der Druck im Augapfel erhalten bleibt und dieser nicht wie ein luftleerer Ballon zusammenfällt, wird nach dem Eingriff ein Ersatz eingespritzt.

Zum Einsatz kommt ein Zwei-Komponenten-Material mit unterschiedlich geformten Kunststoffmolekülen, die kurz vor dem Einspritzen vermischt werden. Wenn es im Augapfel angekommen ist, wird es direkt zu einem Gel, das den nötigen Innendruck aufbaut. Die derart präparierten Kaninchenaugen zeigten auch nach 410 Tagen keine auffälligen Veränderungen. Daher nehmen Bioingenieur Tadamasa Sakai und sein Team an, dass das Material körperverträglich und sicher ist. Das bedeutet, dass das Augenlicht dauerhaft gerettet ist.

"Hydrogele sind ideal für den Einsatz im menschlichen Körper. Aber aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften sind sie schwer zu beherrschen", fügt Sakai hinzu. Dieses Problem haben die Forscher durch präzises Design im molekularen Bereich gelöst. Das neuartige Material, das noch in klinischen Studien geprüft werden muss, könnte auch in anderen Bereichen des Körpers eingesetzt werden, etwa um Körpergewebe zu ersetzen, das durch Tumore oder Unfälle verloren gegangen ist.

Vielversprechende Alternative

Ersatzmaterialen waren bisher nicht wirklich hilfreich, wenn es um eine Daueranwendung ging. "Der Nachteil bisheriger Materialien besteht darin, dass sie nach Monaten oder Jahren Wasser absorbieren", sagt Sakai und ergänzt: "Es dehnt sich dann aus und der Innendruck steigt an. Dann besteht die Gefahr irreparabler Schäden."

Hydrogele, die viel Wasser enthalten, sind eine vielversprechende Alternative. Sie sind aus ähnlichen Materialien zusammengesetzt, die auch im menschlichen Gewebe vorkommen. Heute genutzte Hydrogele sind jedoch nicht gefeit gegen die Aufnahme von Wasser. Das lässt sich durch eine Reduzierung des Anteils an Kunststoffpartikeln im Gel ändern. Doch dann würde sich die Flüssigkeit erst nach Stunden verfestigen.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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