Experten fordern mehr Schutz für Kinder im Gesundheitssystem
Archivmeldung vom 15.09.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić 
        
        
        Bild: Eigenes Werk /OTT
Eine Gruppe von Experten fordert mehr Schutz für Kinder im Gesundheitssystem. Die Sicherheit von Kindern im Gesundheitssystem müsse oberste Priorität haben, teilte das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) am Montag mit.
Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seien demnach alarmierend: 
Bis zu 70 Prozent der schweren unerwünschten Ereignisse bei Neugeborenen
 wären durch konsequente Sicherheitsprotokolle vermeidbar. Mangelnde 
Teamkommunikation verdreifacht laut WHO das Risiko für Schäden im 
Neugeborenenalter. Bei fast 40 Prozent schwerer Komplikationen gibt es 
Stunden zuvor erkennbare Warnzeichen - die nur rechtzeitig gesehen und 
richtig gedeutet werden müssen.
"Kinder sind keine kleinen 
Erwachsenen", sagte Ruth Hecker, Vorsitzende des APS. "Dieser Satz ist 
mehr als eine medizinische Binsenweisheit, er ist ein Auftrag." Die 
Versorgung müsse Alter, Größe, Entwicklung und sprachliche Fähigkeiten 
der jungen Patienten berücksichtigen. Dabei spielten Eltern eine 
zentrale Rolle: Sie fungierten als Brücke zwischen Behandlungsteam und 
Kind und nähmen oft Veränderungen wahr, die dem medizinischen Personal 
entgehen könnten. "Da sollten wir genau hinhören", so Hecker.
Die
 strukturellen Probleme der Kindermedizin werden den Experten zufolge 
seit Jahren vernachlässigt. Christian Deindl, stellvertretender 
APS-Vorsitzender und Kinderchirurg, kritisierte die ungerechte 
Verteilung von Ressourcen im Gesundheitssystem. Kindermedizin bedeute 
Zuwendung und Empathie und benötige entsprechende zeitliche und 
personelle Ressourcen. In den ersten Lebensjahren fielen zwar relativ 
hohe Gesundheitskosten für Vorsorgeuntersuchungen und Impfprogramme an, 
doch der ökonomische und gesellschaftliche Nutzen zeige sich erst im 
späteren Erwachsenenleben. "Eine sichere Gesundheitsversorgung von 
Säuglingen, Klein- und Schulkindern sowie Jugendlichen erfordert 
altersabhängige fachliche Schwerpunkte und Expertisen", so Deindl.
Quelle: dts Nachrichtenagentur

 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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