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Gehirnerschütterung: Kartentest liefert Diagnose

Archivmeldung vom 13.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
King-Devick-Test: Sehtest bringt schnell Klarheit. Bild: kingdevicktest.com
King-Devick-Test: Sehtest bringt schnell Klarheit. Bild: kingdevicktest.com

Ein einfacher Test, der nur zwei Minuten dauert, kann eine Gehirnerschütterung diagnostizieren, wie eine Studie des New York University Langone Concussion Center ergeben hat. An der Untersuchung zum "King-Devick-Test" nahmen junge Sportler teil. Einige waren erst fünf Jahre alt. Der Test ist so einfach und kostengünstig, dass Trainer und Eltern ihn einfach selbst durchführen können.

Die Diagnose einer Gehirnerschütterung ist vor allem bei jungen Sportlern schwierig. Am häufigsten wird das sogenannte "Standardized Assessment of Concussion" verwendet. Eine Untersuchung in mehreren Teilen, in der die Betroffenen nach dem Datum gefragt werden und beschreiben sollen, wie sie sich fühlen sowie eine Reihe weiterer Aufgaben ausführen sollen. Dieser Test sollte nur von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden. Im Jugendbereich stehen diese Möglichkeiten jedoch nur in den seltensten Fällen zur Verfügung.

Laut Studienleiter Steven Galetta sind rund 50 Prozent der Signalwege des Gehirns in der einen oder anderen Weise mit dem Sehen und dem Verarbeiten von visuellen Infos verbunden. Sehtests liefern daher wertvolle Informationen darüber, wie gut das Gehirn arbeitet. Sehtests waren jedoch meist kein Teil der Untersuchungen bei jungen Sportlern - ein Manko, das nun mit dem neuen Test beseitigt wird und keine medizinische Ausbildung nötig macht.

Den Forscher war bekannt, dass Trainer in der Vergangenheit bei Sportarten wie Boxen oder Kampfsportarten den Standardtest durch den King-Devick-Test erweitert haben. Dabei müssen leicht verschobene Zahlenreihen auf drei Karten so rasch wie möglich abgelesen werden. So werden schnelle Augenbewegungen, das visuelle Nachverfolgen und die kognitiven Reaktionen überprüft. Liest ein Erwachsener diese Nummern nach einem Schlag auf den Kopf langsamer als bei den ursprünglichen Tests, wird davon ausgegangen, dass diese Person eine Gehirnerschütterung erlitten hat.

Standardized Assessment of Concussion

Der neue Test wurde jedoch noch nicht auf seine Anwendbarkeit für junge Sportler und Sportlerinnen überprüft. An der Studie nahmen 243 junge Hockey- und Lacrosse-Spieler zwischen fünf und 18 Jahren teil, sowie 89 Studenten, die die gleichen Sportarten ausüben. Vor der Spielsaison absolvierten alle das Standardized Assessment of Concussion und gingen zur Feststellung ihres Balance-Gefühls so rasch wie möglich entlang eines schmalen drei Meter langen Sportbandes. Zusätzlich wurde der King-Devick-Test durchgeführt.

Während der folgenden Spielsaisonen verletzten sich zwölf Sportler am Kopf und wurden allen Tests unterzogen. 14 unverletzte Sportler der gleichen Altersgruppe absolvierten zur Kontrolle die gleichen Tests. Neurologen bestätigen in der Folge, dass die zwölf Verletzten tatsächlich eine Gehirnerschütterung erlitten hatten.

Die Experten verglichen, wie gut die einzelnen Tests bei der Feststellung der Verletzung abgeschnitten hatten. Die Standardized Assessment of Concussion schnitt sehr schlecht ab. Es wurden nur zwei der Verletzten richtig identifiziert. Dafür ergaben die Testergebnisse, dass drei Teilnehmer der gesunden Kontrollgruppe wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung erlitten hatten. Verantwortlich dafür war, dass sich ihre Testergebnisse verschlechtert hatten. Die Ergebnisse wurden im "Journal of Neuro-Ophthalmology" veröffentlicht.

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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