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Gefahr von Keim-Infektionen durch Hygienemängel in NRW-Kliniken

Archivmeldung vom 25.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

In zahlreichen Krankenhäusern Nordrhein-Westfalens leiden Patienten unter akuten Hygienemängeln. Das dokumentiert eine landesweite Recherche der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Danach besteht in vielen Kliniken ein erhöhtes Risiko für Infektionen mit multiresistenten Keimen. Die Zeitung berichtet von rund 300 Hinweisen auf konkrete Missstände in NRW-Kliniken.

Der WAZ liegen Unterlagen, Dokumente, eidesstattliche Versicherungen und Fotos vor. Sie stammen von medizinischem Personal, Patienten und Angehörigen und beschreiben zum Teil "katastrophale hygienische Zustände". Blutbefleckte Fußböden, dreckige Bettwäsche, zu wenige und verschmutzte Sanitärbereiche seien keine Ausnahme. Das Klinikpersonal diene oft eher der Verbreitung als der Vermeidung von Keimen. "Ärzte, Schwestern und Pfleger ohne Mundschutz und Handschuhe" sind nach übereinstimmenden Berichten auch auf Isolierzimmern anzutreffen. Personalnot verschärfe die Lage. Die Leistungen mancher Reinigungskräfte gelten weithin als "erschreckend".

Die WAZ hat 48 Krankenhäuser mit Vorwürfen konfrontiert. Es handelt sich um Kliniken in Bad Berleburg, Bochum, Bottrop, Dinslaken, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gladbeck, Hagen, Hamm, Herne, Krefeld, Marl, Mülheim, Oberhausen, Schwelm, Siegburg, Unna und Wuppertal. Die befragten Kliniken repräsentieren rund 21.000 Betten. In den Krankenhäusern werden jährlich rund 1,75 Millionen Patienten stationär und ambulant versorgt. Einige Kliniken räumten Hygieneverstöße ein. Viele wichen konkreten Fragen aus. Andere antworteten gar nicht.

Landesweit in der Kritik stehen Kliniken der Helios-Gruppe. So verließ eine mit dem lebensgefährlichen MRSA-Keim infizierte Patientin fluchtartig die Helios Klinik St. Elisabeth Oberhausen, als ihr statt eines keimfreien Isolierzimmers ein "Schweinestall" zugewiesen wurde. Helios bestätigt den Vorgang, spricht von einem "Versehen" und einem "Einzelfall".

Unveröffentlichte Details und Hintergründe des Keim-Reports beschreibt das eBook "Keimzelle Krankenhaus", das die Funke Mediengruppe, zu der die WAZ gehört, herausgegeben hat. Es ist beziehbar unter waz.de/keimebook

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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