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Ende der Praxisgebühr: Ärzte registrieren kaum Auswirkungen

Archivmeldung vom 05.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Matthias Preisinger / pixelio.de
Bild: Matthias Preisinger / pixelio.de

Mit dem Wegfall der Praxisgebühr sinkt die Hemmschwelle für den Besuch beim Arzt - und der Andrang im Wartezimmer steigt drastisch. Das befürchteten im vergangenen Jahr zumindest manche Gesundheitsökonomen. Eine Blitz-Umfrage des Ärztenetzwerkes Hippokranet zeigt nun jedoch: Die Mehrzahl der Ärzte merkt gar keinen Unterschied.

Demnach sind drei von vier Mediziner (78 Prozent) davon überzeugt, dass sich die Patientenzahl seit Jahresbeginn nicht wesentlich verändert hat. Nur etwa 16 Prozent der niedergelassenen Ärzte sprechen von "deutlich mehr Patienten in unserer Praxis". Rund sechs Prozent berichten, dass sie weniger Patienten medizinisch versorgt hätten. An der Umfrage im Online-Ärztenetzwerk Hippokranet nahmen vom 23. Januar bis zum 5. Februar 560 Ärzte teil.

"Diese erste Umfrage zur Praxisgebühr untermauert die Kritik, die in den vergangenen Monaten aus der Ärzteschaft kam: Die Zehn-Euro-Abgabe hatte kaum eine Steuerungswirkung - sondern die Praxen nur unnötig mit bürokratischen Vorgängen belastet", erklärte Jan Scholz, Chefredakteur der Ärztenachrichtendienstes (änd), dem Betreiber des Hippokranet, am Dienstag in Hamburg.

In den neun Jahren des Bestehens der Praxisgebühr haben die Praxisärzte Berechnungen zufolge den Verwaltungsaufwand von insgesamt rund 3,24 Milliarden Euro getragen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung spricht von jährlich insgesamt rund 360 Millionen Euro. Der zeitliche Mehraufwand für das Praxispersonal habe bei circa 120 Stunden pro Jahr und Praxis gelegen.

Quelle: Ärztenachrichtendienst Verlags-AG (änd) (ots)

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