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Neue Westfälische (Bielefeld): Armut in Griechenland

Archivmeldung vom 01.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im Jahr 2010 hätten sie noch Hilfsgüter nach Uganda geschickt, sagte kürzlich der Chef einer Hilfsorganisation in Athen. Jetzt werden die Hilfsgüter dringend im eigenen Land gebraucht, in Griechenland. Mit der Tatsache, dass nun Lebensmittelcoupons an Schüler verteilt werden, erreicht die Krise eine neue Dimension. Griechenland ist nicht nur finanziell am Ende, sondern auch sozial bankrott.

 Eins der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen zerfällt vor unseren Augen. Und das Desaster steigert sich von Monat zu Monat. Aktionen wie die Lebensmittelkampagne sind längst überfällig. Laut Statistikamt in Athen lebt jeder fünfte Bürger in Griechenland unter oder an der Armutsgrenze. Es handelt sich um gut 2,2 Millionen Menschen in dem Elf-Millionen-Einwohner-Staat. Jeden Monat gehen rund 20.000 Arbeitsplätze verloren. Monat für Monat stieg die Arbeitslosenquote, zuletzt um knapp einen Prozentpunkt. Eltern geben ihre Kinder in SOS-Kinderdörfern ab. Die griechischen Gefängnisse sind restlos überfüllt, weil die Finanzkrise auch zu höherer Kriminalität führt. Tausende finden keine Möglichkeit mehr, sich anders zu ernähren. Das Griechenlandproblem ist weit von einer Lösung entfernt, denn die Europaretter sind nicht die Schnellsten. 17 Gipfel gab es seit Beginn der Finanzkrise. Auch auf dem jüngsten wurde das Thema Griechenland nur vertagt. Die Reformen, die bisher verordnet wurden, sind richtig, doch sie verschärfen die Rezession. Und doch kommen einige davon: Viele Vermögende haben ihr Geld längst außer Landes gebracht, während die Schlangen vor den Armenküchen immer länger werden. Es scheint, als würde Papademos gezwungen, sein Land zu Tode zu sparen. Bei der Debatte um die Schulden aus der Vergangenheit sollte die Zukunft Griechenlands nicht aus dem Blick geraten.

Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots)

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