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Börsen-Zeitung: Turbowachstum ohne Ende

Archivmeldung vom 15.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Volkswirtschaften der industriellen Schwellenländer sind spätestens seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 zum Wachstumsmotor der Weltwirtschaft geworden. Dieser Megatrend hält bereits seit geraumer Zeit an und ist durch den anhaltenden Schwächezustand vieler der alten Industriestaaten lediglich noch verstärkt worden.

Kraft verleihen den jungen Wachstumsmärkten die günstigen demografischen Strukturen, die gesunden Staatsfinanzen und vor allem auch der rasant wachsende Handel zwischen den Schwellenländern selbst. Daran ändert auch die an Fahrt gewinnende Teuerung nichts. China, dessen Inflationsrate im Mai 5,5% erreicht hat, hat mit einer erneuten Heraufsetzung der Mindestreserven auf 21,5%, die Geldhäuser bei der Notenbank hinterlegen müssen, weiter auf die Konjunkturbremse gedrückt. Doch damit dürfte das kräftige Wachstum nicht zum Stillstand kommen, sondern nur auf ein nachhaltigeres Tempo gebremst werden.

Der langfristige Megatrend, der für die Schwellenländer angesichts ihrer inhärenten Stärken für die kommenden Jahrzehnte einen Turbowachstumskurs vorzeichnet, dürfte trotz der kurzfristigen Abkühlungsmaßnahmen ungebrochen weitergehen. Maßgeblich dafür verantwortlich ist der zunehmend an Bedeutung gewinnende Süd-Süd-Handel, der die Schwellenländer in den kommenden Jahrzehnten ebenso verändern wird, wie das in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts auf die traditionellen Industriestaaten zutraf. Sie bauten in diesem Zeitraum gegenseitige Handelshemmnisse und Beschränkungen im internationalen Kapitalverkehr schrittweise ab, was ein Anziehen von grenzüberschreitendem Warenaustausch und Investitionen nach sich zog.

Eine Studie der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) kommt zum Schluss, dass dieser Prozess jetzt beschleunigt auch in den jungen Entwicklungsländern stattfindet. Bereits heute sind die Hauptabsatzmärkte von Staaten wie Südkorea, Indien oder Brasilien Schwellenländer. Allein zwischen 1990 und 2009 ist deren Anteil am globalen Handel von 7 auf 17% gestiegen. Auch fließen heute ausländische Direktinvestitionen mehrheitlich in die jungen Wachstumsmärkte. Sie sind damit weit weniger von den alten Industriestaaten abhängig als noch vor einem Jahrzehnt. Sollte der Trend nicht durch nicht voraussehbare Ereignisse wie flächendeckende Kriege oder Pandemien gebrochen werden, dürften die Schwellenländer bereits 2050 mehr als die Hälfte der globalen Wirtschaftsleistung erbringen.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots)

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