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Systemsprenger

Archivmeldung vom 05.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

"Systemsprenger" (2019, Regie Nora Fingscheidt) heißt ein Film, den ich mir am 26.1.2020 angesehen habe. Darin wird ein neunjähriges Mädchen namens Benni gezeigt, dass von einer Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung zur nächsten weitergereicht wird. Das immer wieder per Notarzt-Einsatz in der Psychiatrie landet.

Für das vom Jugendamt Pflegemütter, Heim- und Wohngruppenaufenthalte und intensivpädagogische Betreuungen organisiert werden. Trotz allem rastet Benni immer wieder voll von abgrundtiefem Hass und grenzenloser Wut aus und verletzt sich und andere schwer. Sie zeigt dann keinerlei Schmerzempfinden oder Mitgefühl.

Es wird im Film an vielen Stellen deutlich: Dieses Mädchen will im Grunde nur eines - zurück zu seiner Mama. Warum es von seiner Mutter per Jugendamt und Polizei getrennt wurde, wird im Film nicht aufgeklärt. Ebenso wenig, wer sein Vater ist und unter welchen Umständen ihre Mutter von welchen Männern noch zwei kleine Kinder bekommen hat. Bennis Mutter wird einerseits als eine ihr Kind liebende und anderseits als total verunsicherte Frau dargestellt, die völlig von diesem Kind überfordert ist. Sie scheint auch eher abhängig von Männerbeziehungen zu sein als wirklich an ihren Kindern interessiert. Warum das so ist, welche eigene Kindheitsgeschichte diese Mutter hat, wird im Film an keiner Stelle thematisiert.

So nimmt das Schicksal des Mädchens auf der Leinwand seinen Lauf. Alle seine Versuche, einen emotionalen Kontakt zu Menschen im Hilfesystem aufzubauen, werden von diesen über kurz oder lang abgewehrt. Das Entstehen einer emotionalen Bindung wird von einer Psychiaterin sogar als Ausschlusskriterium für einen weiteren Aufenthalt in einer Einrichtung gesehen. Das Kind soll gehorsam seine Medikamente trotz deren massiven Nebenwirkungen schlucken, es soll sich brav an die Regeln der Einrichtungen halten. Dann bekommt es dafür Belohnungspunkte, die es z.B. in Fernsehstunden einlösen darf. Es soll in die Schule gehen und ein ganz normales Kind werden. Nichts davon funktioniert aber auf Dauer.

Es gibt im Film einige Szenen, bei denen es möglich gewesen wäre, den emotionalen Konflikt des Kindes in Bezug auf seine Mutter offen zu thematisieren. Es hätte ihm geholfen werden können, seine kindlichen Bindungsbedürfnisse an seine, aus meiner Sicht deutlich traumatisierte Mutter, in den Blick zu nehmen, um diesen ihren emotionalen Kernkonflikt Schritt für Schritt aufzuarbeiten. Z.B. als Benni sich liebevoll um das Kind ihres Schulbegleiters Micha kümmert. Dieser Säugling darf ihr sogar ins Gesicht fassen, obwohl das nach Aussagen der Jugendamtsmitarbeiterin niemand machen dürfe, weil Benni als Säugling eine nasse Windel auf ihr Gesicht gedrückt worden sei. Hier hätte das nie gestillte Bedürfnis von Benni, als Säugling von seiner Mama liebevoll in den Arm genommen zu werden, thematisiert werden können. Kinder reinszenieren ihre traumatischen Wunden, sie können sie nicht verbalisieren. Das sollten Pädagogen wissen. Dann würden sie selbst in solchen Situationen nicht in Stress geraten und durch ihre Reaktionen die Situation eskalieren...weiterlesen hier.


Quelle: KenFM von Franz Ruppert

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