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Westfalen-Blatt: Kommentar zum DFB

Archivmeldung vom 29.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

es ist ja auch wirklich eine undankbare Aufgabe. Der Job ist offiziell ehrenamtlich, okay, eine Aufwandsentschädigung gibt es, man mutiert ziemlich schnell zum Buhmann der Nation, weil man a) am Bundestrainer festhält oder nicht - oder b) bei internationalen Treffen sich gegen eine Phalanx von Abgesandten aus maximal halbdemokratischen Staaten nicht durchsetzen kann.

Da ist es durchaus verständlich, dass den Job als Chef des Deutschen Fußball-Bundes so recht keiner will. Das erfährt derzeit offenbar auch eine Personalberatungsfirma, die den größten Sportverband der Welt bei der Suche nach einem Nachfolger von Reinhard Grindel unterstützt. Drei Absagen soll sie sich bereits eingefangen haben. Zuvor hatten schon einige Kandidaten innerhalb des DFB und aus dem Kreis von altgedienten Nationalspielern gesagt: Nein, danke! Den 119 Jahre alten Verband wieder frisch zu machen, das ist definitiv keine vergnügungssteuerpflichtige Aufgabe.

Aber es wäre allerhöchste Zeit, sie anzugehen. Denn damit würde man sich als Chefkritiker von Verbänden wie Fifa (Welt) und Uefa (Europa) wieder glaubwürdig machen. Wobei: Gianni Infantino applaudierte man auch zur Wiederwahl als Chef aller Fußballer. An den Katzentisch wollten sie dann doch nicht, die Deutschen. Es ist der große, allerdings nicht neue Widerspruch des internationalen Sports. Alle wissen alles besser, machen es aber nicht besser oder wollen es zumindest selber nicht besser machen. Und so werden Placebos (wie jetzt der flexiblere Umgang mit den Bewerbungskriterien für Olympiabewerber) gereicht, um den Laden am Laufen zu halten.

Denn so kritisch vor allem in westlichen Demokratien Sportgroßveranstaltungen gesehen werden, so attraktiv bleiben sie für Diktatoren, Schwellenländer, Werbung und TV (die Quoten stimmen übrigens auch im kritischen Westen immer). Seit 2001 hat der DFB kein glückliches Händchen mehr mit seinen Präsidenten bewiesen. Und derzeit ist niemand in Sicht, dem man zumindest zutrauen würde, diesem Amt seine Bedeutung wieder zu geben. Eigentlich sollte das innerhalb des deutschen Fußballs genauso betroffen machen wie das WM-Aus 2018 bereits nach der Vorrunde.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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