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Westdeutsche Zeitung: Die Bilanz zu den Olympischen Spielen fällt durchwachsen aus

Archivmeldung vom 25.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Olympischen Spiele in Peking sind Vergangenheit. Michael Phelps ist mit acht Goldmedaillen und sieben Weltrekorden in die Geschichte geschwommen, Usain Bolt aus Jamaika hat als erster Athlet der olympischen Historie über 100 und die 200 Meter mit unglaublichen Weltrekorden Gold gewonnen.

Die deutsche Mannschaft hat nach enttäuschendem Beginn Rang fünf in der inoffiziellen Nationenwertung belegt. Das ist besser als in Athen 2004, kann die deutsche Krise in den olympischen Kernsportarten Leichtathletik, Schwimmen, Radsport, Rudern und Boxen aber nicht verdecken.

Die Spiele in Peking waren zu perfekt, um wirklich zu Herzen gehen zu können. Im Schwimmen und in der Leichtathletik traten Athleten auf, die skeptisch machen. Man muss zur Kenntnis nehmen, dass es im kommerzialisierten Hochleistungssport in erster Linie darum geht, mit Medaillen zukunftsträchtige Vermarktungsgrundlagen zu schaffen. Nie wurde das so deutlich wie in Peking. Die Risikobereitschaft der Athleten steigt.

Aber auch die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der freiwilligen Olympiahelfer waren ein Kennzeichen dieser Spiele. Die Organisation war perfekt, aber diese Spiele hatten nicht wirklich eine Verbindung zum chinesischen Volk. Angesichts der ungelösten Tibetfrage, der fortgesetzten Internet-Zensur und der Menschenrechtssituation entstand der Eindruck von Olympischen Spielen, die eine Ausnahmesituation darstellen, die bei aller Öffnung Chinas eben nicht die wahren Verhältnisse des Landes spiegeln. Dass Thomas Bach als Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees die Vergabe der Spiele an Peking verteidigt, kann nicht überraschen. Die Erkenntnis, dass sich das Komitee in Peking am Gängelband der chinesischen Regierung bewegte, wird auch Bach nicht abstreiten können. Aber er wird es nicht zugeben.

Heute kehrt in China wieder der Alltag ein. Die Fabriken werden wieder angeworfen, das Wasserreservoir im Norden des Landes, das für die Bewässung von 40 Millionen Blumen in Peking herhalten musste, wird den Menschen fehlen. Zu diesem Thema wurde jede Recherche abgeblockt. Das ist die Realität Chinas.

Diese Olympischen Spiele haben nachdenkliche Reporter zurückgelassen.

Quelle: Westdeutsche Zeitung (von Christoph Fischer)

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