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Allgemeine Zeitung Mainz: Maßstäbe gesetzt (zu Microsoft)

Archivmeldung vom 18.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer bei 51 Milliarden Dollar Umsatz satte 14 Milliarden Gewinn erzielt, zahlt eine Strafe von knapp 500 Millionen Euro ziemlich locker aus der Portokasse. Das Urteil, das die EU-Richter gestern gegen Microsoft gefällt haben, wird den weltgrößten Softwarekonzern also finanziell kaum aus der Ruhe bringen.

Weit wichtiger, und zwar für die gesamte Branche, ist die höchstrichterliche Bestätigung und Bekräftigung der Einschätzung der europäischen Wettbewerbshüter, dass Microsoft seine Marktmacht missbraucht und damit den freien Wettbewerb massiv behindert. Wer in so dominanter Position ist, dem müsse das Recht auf geistiges Eigentum ein Stück weit beschränkt werden, lautet im Kern die Feststellung aus Luxemburg. Das ist auf den ersten Blick starker Tobak. Die Richter haben zugunsten von mehr Wettbewerb und zum Nachteil des Schutzes geistigen Eigentums entschieden.
Angesichts der tatsächlichen Verhältnisse auf dem Software-Markt muss das ¬ auch im Interesse der Verbraucher ¬ wohl akzeptiert werden. Auch wenn sich die technologische Entwicklung seit Beginn des Rechtsstreits stürmisch weiterentwickelt hat und sich dadurch viele einzelne Vorwürfe erledigt haben, so hat der Spruch der Luxemburger Richter über den Tag hinaus eine ziemlich enge Grenzziehung für Konzerne wie Microsoft zur Folge. Wettbewerb, das zeigt der Fall deutlich, kommt ohne eine gewisse Regulierung nicht aus.
Das zu Recht so hoch geschätzte "freie Spiel der Kräfte" findet dort rasch sein Ende, wo technologische und finanzielle Dominanz zur Marktbeherrschung führen. Eines ist sicher, die Luxemburger Richter haben gestern Maßstäbe gesetzt - nicht nur für die Software-Branche.

Quelle: Pressemitteilung Allg. Zeitung Mainz

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