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Lausitzer Rundschau: Trauriger Vogel

Archivmeldung vom 12.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Schon zu Rudolf Scharpings Zeiten als Verteidigungsminister, und das ist verdammt lange her, war der A400M das wichtigste rüstungspolitische Thema, und dabei hatte auch Scharping es schon vorgefunden. Am Freitag, sagenhafte zwölf Jahre nach der Grundsatzentscheidung für seine Anschaffung, hat der Lufttransporter zum ersten Mal abgehoben.

Immerhin, er fliegt. Aber auslieferungsfähig ist er noch lange nicht. Die Bundeswehr muss weiter mit den alten Transall und Herkules nach Djibuti und Afghanistan reisen - Dauer: mehrere Tage. Ein trauriger Vogel ist der A400M geworden, ein Produkt des industriepolitischen Protektionismus Europas. Auf keinen Fall wollte man die auf dem Markt erhältlichen Maschinen von Boeing kaufen oder gar russische Antonows. Um jeden Preis wollte man eine europäische Eigenentwicklung haben, wobei die bestellenden Staaten ihre Anforderungen ständig veränderten und aufstockten. Der Transporter sollte eine Art eierlegende Wollmilchsau werden, maximale Transportkapazität und Reichweite bei kürzester Startbahn, wüsten- und tropentauglich, eben das ideale Gerät für den Blitz-Friedenseinsatz bis zum Äquator. Und ein völlig neu entwickeltes Triebwerk noch dazu, denn wir kaufen nichts im Ausland. Etliche Jahre und noch mehr unerwartete technische Probleme später steht der Mutterkonzern EADS vor einem wirtschaftlichen Scherbenhaufen. Und nun wird es für die europäischen Steuerzahler richtig teuer. Fünf Milliarden Euro mehr sind wahrscheinlich fällig, 25 statt 20 Milliarden Euro für 180 Maschinen. Deutschland ist mit einem Drittel dabei. Allein die Verteuerung ist doppelt so viel Geld, wie Europa in Kopenhagen pro Jahr gerade den unter dem Klimawandel leidenden Entwicklungsländern anbietet.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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