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ExtremNews: Warum so spät? (Kommentar zur späten Sendezeit von "Die Wolke")

Archivmeldung vom 28.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gestern Nacht um Mitternacht sendete die ARD den Film "Die Wolke". Es handelt sich dabei um die Romanverfilmung der Autorin Gudrun Pausewang über die Folgen eines Reaktorunfalls in der Mitte von Deutschland.

Das Drama erzählt anhand des Schicksals der 16-jährigen Hannah, die in Schlitz am Rande des Vogelsbergkreises lebt, die Auswirkungen eines Reaktorunfalls, der sich in der Nähe von Schweinfurt ereignet. Dies geschieht ohne die sonst üblichen üblichen Spezialeffekte oder dass das AKW gezeigt wird, stattdessen steht die Reaktion der Bevölkerung steht im Vordergrund. Durch entsprechende Bild- und Toneffekte wird diese noch hervorgehoben. So erinnert die Machart sofort an einen Antikriegsfilm, nur eben, dass es sich nicht um einen Krieg, sondern um einen Reaktorunfall genau vor unserer Haustür handelt, der so jederzeit passieren kann. Genau die beängstigende, aber nicht übertriebene, Atmosphäre, regt zum Nachdenken an. Ist die Kernenergie wirklich so sicher, soll man auf den Atomstrom setzen oder ist die mögliche Gefahr zu groß?

Es stellt sich nur die Frage, warum der Film zu einer solch späten Sendezeit von der ARD ausgestrahlt wurde. An den zu erwartenden Einschaltquoten kann es sicherlich nicht gelegen haben. Auch wäre das Drama ein idealer Beitrag, einen Tag früher zum Jahrestag des Reaktorunfalls in Tschnernobyl gewesen. Dadurch, dass Sonntags die meisten Menschen hätten ausschlafen können, wäre, falls es nicht anders möglich gewesen wäre, auch eine späte Sendezeit noch vertretbar gewesen. Doch in der Nacht zum Sonntag auf den Montag sicherlich nicht.
Es bleibt nur zu hoffen, dass hier nicht der Sendetermin von Lobbyisten bestimmt wurde. Gerade jetzt, wo es Überlegungen gibt, die Laufzeit von Kernkraftwerken zu verlängern passt ein solches Katastrohenszenario nicht in das gewünschte Bild der Energieunternehmen.

Damit solche Spekulationen, das Lobbyisten Einfluss auf das Programm nehmen gar nicht erst aufkommen, folgende Empfehlung für die Programmplaner der verschiedenen Sendeanstalten: Sendet kritische Beiträge bitte früher. Denn bei dem Film "Die Wolke" handelt es sich nicht um einen Einzelfall.


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