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Börsen-Zeitung: Lokomotive Deutschland

Archivmeldung vom 15.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Wer im Juni die Zeitung zur Hand genommen hat, der konnte schnell Zukunftsängste bekommen. Schlagzeilen über einen bevorstehenden Handelsstreit, ja Handelskrieg, machten die Runde. Volkswirte kalkulierten schon durch, was der Zusammenbruch globaler Wertschöpfungsketten an Wachstum kosten könnte, und nicht selten endeten ihre Berechnungen in Rezessionsszenarien. Die Negativerwartungen schlugen sich dementsprechend auch in den einschlägigen Frühindikatoren für die Konjunktur nieder.

Jetzt aber hat das Statistische Bundesamt valide Daten vorgelegt - und siehe da: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zurückliegenden zweiten Quartal um das Zehntel eines Punktes stärker gewachsen als das Volkswirte erwartet hatten - nämlich um 0,5 Prozent, wenn das Vorquartal zum Vergleich herangezogen wird. Wichtiger noch: Das Wachstum fiel auch stärker aus als die (nach oben revidierten) 0,4 Prozent vom Jahresbeginn.

Das wird wohl auch in Luxemburg überrascht haben. Denn Eurostat musste seine zweite Schätzung für das BIP in der Eurozone um das Zehntel eines Punktes nach oben revidieren: 0,4 Prozent statt den 0,3 Prozent in der ersten Schätzung lautet das Plus gegenüber dem ersten Quartal. Deutschland ist nicht nur die größte Volkswirtschaft der Eurozone, es ist auch ihre Wachstumslokomotive. Spaniens Wirtschaft wuchs zwar um 0,6 Prozent, das aber ist das niedrigste Plus seit vier Jahren.

Dabei punktet Deutschland in Disziplinen, in denen es vor einigen Jahren noch schwächelte. Vor einem halben Jahrzehnt etwa ermahnte der damalige EU-Kommissar Olli Rehn Deutschland noch, mehr zu konsumieren, damit Europa in Schwung kommt. Die Triebfeder des Wachstums im zweiten Quartal 2018 war der Binnenkonsum, getragen von den privaten Haushalten, was keine neue Entwicklung ist, aber eben auch von höheren Staatsausgaben, die im Vorquartal noch rückläufig waren und das BIP-Wachstum gedämpft hatten. Auch die Investitionen in Ausrüstungen, Bauten und sonstigen Anlagen legten zu.

Für das Gesamtjahr ist ein Wirtschaftswachstum mit einer zwei vor dem Komma in Reichweite. Anhaltend kräftige Beschäftigungszuwächse lassen eine günstige Entwicklung der verfügbaren Einkommen vermuten und auf eine robuste Konsumnachfrage im zweiten Halbjahr folgern. Natürlich lassen sich die Sorgen um drohende Handelskriege nicht einfach als Verschwörungstheorien abtun. Aber es hilft durchaus, sich auf seine eigenen Stärken zu besinnen.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Archibald Preuschat

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