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Westdeutsche Zeitung: Der Winter-Gipfel der NRW-Landesregierung

Archivmeldung vom 18.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Winter ist noch lange nicht vorbei, doch hat er uns, den Verkehrsteilnehmern in Nordrhein-Westfalen, wertvolle Lehren beschert. Dazu zählt zuallererst die Gewissheit, dass die Deutsche Bahn AG ihren Fahrplan wohl an Geschäftsplänen, nicht aber am Kalender ausrichtet. Denn wie anders ist es zu erklären, dass eine größere Portion Schnee ausreicht, um die Fahrpläne von Oktober bis Anfang Januar durcheinander zu bringen?

Wer einzig den Zielbahnhof Börse vor Augen hat, vergisst die Stationen des Alltags. Und die heißen Pünktlichkeit und Verlässlichkeit. Hier funktioniert - zumindest im Winter - sogar die Bahn in Polen besser. Verspätungen im Nahverkehr von 80 Minuten und mehr sind da jedenfalls nicht vorgekommen. Und die Schweizer Bahn - die Gewinn macht! - hat schon längst die Deutschen abgehängt. Auch der Autofahrer ist vom NRW-Winter gebeutelt. Er musste erleben, dass sowohl Kommunen wie auch Landesbetriebe sowohl bei Streugut wie auch bei Räumfahrzeugen von einem Winter, der zumindest im Dezember seinen Namen verdiente, überrumpelt wurden. Mega-Staus im Bergischen Land oder selbst am Niederrhein waren womöglich nicht zu vermeiden, aber ungeräumte Straßen und Glatteis auf öffentlichen Wegen über das komplette Weihnachtsfest und darüber hinaus dürfen in Deutschland nicht vorkommen. So hätte es denn viel zu besprechen gegeben beim Verkehrsgipfel, den Landesminister Voigtsberger einberufen hatte. Doch das Ergebnis muss zumindest in Teilen enttäuschen. Vor allem gegenüber der Bahn erweist sich Voigtsberger als zahnloser Tiger. Was er fordert, ist auf Länderebene Konsens - wie etwa die Reinvestition der 500 Millionen Euro Unternehmensgewinne in diesem Jahr. Was er nicht fordert: den Ausbau des Zug-Angebotes und der Schieneninfrastruktur zwischen Rhein und Weser. Im Nah- und Regionalverkehr ist NRW der größte Kunde der Bahn und zahlt Milliarden. Hier hat Voigtsberger viel mehr Macht als er ausübt. Nur müde ist der Protest des Landes gegen das sich abzeichnende Aus des notwendigen Projekts Rhein-Ruhr-Express. Private Anbieter haben längst nachgewiesen, dass sie in der Lage sind, profitabel, verlässlich und pünktlich zu arbeiten. Mehr Mut, Herr Minister.

Quelle: Westdeutsche Zeitung

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