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Südwest Presse: Kommentar zu USA und Iran

Archivmeldung vom 04.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Will uns Donald Trump in einen Krieg gegen den Iran twittern? - fragte dieser Tage besorgt ein Kommentator in den USA. Schon zwei Wochen nach der Amtseinführung schaukelt sich die Rhetorik zwischen dem neuen Präsidenten und der Islamischen Republik gefährlich hoch. Den provokanten Raketentest der Atomvertragsgegner im Iran nahm der schnell aufbrausende Präsident zum Anlass, um mit dem üblichen "Alles ist auf dem Tisch" die Option eines militärischen Vorgehens wieder zu beleben.

Keine 24 Stunden später ließ er neue Sanktionen folgen gegen Firmen im Iran, Libanon, China und den Emiraten, die dem Raketenprogramm zuliefern. Sollte nun auch der Atomvertrag in den nächsten Monaten mit einem weiteren Trump-Dekret untergehen, wäre eine der aufwändigsten und kompliziertesten diplomatischen Erfolgsgeschichten der vergangenen Jahrzehnte nur noch Makulatur.

Kein Wunder, dass sich Europa demnächst wieder erinnert fühlen könnte an die Drohkampagnen 2003 von George W. Bush und Tony Blair gegen Saddam Hussein im Irak. Verblasst dagegen scheint in Washington die Erinnerung an den billionenschweren finanziellen Aderlass, den diese katastrophale Fehlentscheidung für die USA heraufbeschwor - und jetzt auch Trumps Wahlerfolg unter dem Motto "America First" mitbegründete.

Vergessen scheint auch die Lektion, dass ausländische Interventionen im Nahen Osten alles nur noch schlimmer machen. Denn ohne Bush und Blair wäre der "Islamische Staat" nie entstanden. Und ohne Bush und Blair stünde Europa heute nicht vor der größten Flüchtlingswelle seit dem Zweiten Weltkrieg.

Quelle: Südwest Presse (ots)

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